
© Stephan Schütze (Archivbild)
Dortmund soll neue Kleingartenanlagen bekommen
Pläne des Stadtverbands
In Dortmund sollen mehrere neue Kleingartenanlagen entstehen. Die dafür vorgesehen Flächen sind bereits ausgewählt. Die Pläne sind die Reaktion auf einen Mega-Trend der Corona-Zeit.
Es ist knapp 30 Jahre her, dass in Dortmund das passierte, was nun geplant ist: An mehreren Orten sollen freie Flächen für Kleingartenanlagen hergerichtet werden. Rund 150 Gärten könnten neu entstehen. Zuletzt war das Mitte der 90er-Jahre der Fall, als Anlagen in Bodelschwingh und Scharnhorst neu eröffneten.
Der Stadtverband der Gartenvereine hat entsprechende Pläne in den vergangenen Monaten entwickelt. Diese gehen nun in die politische Beratung. Eine Entscheidung gibt es noch nicht - in der Ratssitzung am Donnerstag (31.3.) stand das Thema noch nicht auf der Tagesordnung.
„Es sollen drei neue Anlagen entstehen“, sagt Frank Gerber, Geschäftsführer des Gartenverbands, auf Anfrage dieser Redaktion.
An diesen Standorten sollen neue Kleingärten entstehen
Die Standorte sind auf Grundlage mehrerer Kriterien ausgewählt worden - etwa danach, ob die Umsetzung baurechtlich unkompliziert ist.
Jeweils angrenzend an bereits bestehende Gartenvereine sollen die neuen Anlagen an diesen Orten entstehen:
- an der Anlage Crengeldanzgraben im Stadtteil Kley
- am Kleingartenverein (KGV) „Dietrich Keuning“ an der Meylantstraße in Wickede
- in Dorstfeld, angrenzend an den KGV Im Wiesengrund nahe der Emscher.
Bei allen Grundstücken handelt sich es sich laut Gerber um Freiflächen, die in städtischem Besitz sind. Es sollen neue Vereine gegründet werden.
Die Anlagen sollen aus jeweils 50 Gärten bestehen und Wege, Vereinsheime sowie eine Strom- und Wasserversorgung erhalten.
Nachfrage nach Gärten ist durch Corona sprunghaft gestiegen
Es gehe im ersten Schritt darum „die Planung ins Rollen zu bekommen“, sagt der Geschäftsführer des Stadtverbands. Das städtische Grünflächenamt würde die Planung der Garten-Neubauten übernehmen. Einen Zeitplan für die Umsetzung kann der Stadtverband noch nicht nennen.
Anlass für das Vorhaben ist die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Kleingärten. „Es gab schon vor 2020 viele Wartelisten. Mit Corona ist es explodiert“, sagt Frank Gerber.
Eine Umfrage unter den 119 Mitgliedsvereinen des Verbands habe ein einheitliches Bild ergeben. „Vor jedem dritten Gartentor steht bildlich gesprochen schon ein Bewerber und will rein“, sagt Gerber.
Die Corona-Einschränkungen haben die Aussicht auf ein eigenes Stück Grün in der Stadt für viele attraktiver gemacht. Insbesondere junge Familien stehen auf den Wartelisten. Zudem sei der Kleingarten für einige mittlerweile auch eine Alternative zum nicht umsetzbaren Eigenheim-Plan. „Da spielt ganz viel mit rein“, sagt Frank Gerber.
In Dortmund gibt es rund 8200 Kleingärten. Der Stadtverband hat knapp 13.000 Mitglieder, mit denen weitere rund 80.000 Nutzerinnen und Nutzer der Grünflächen verbunden sind.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
