Rot markiert ist die Fahrradstraße im Kreuzviertel. Das soll bald auch an anderen Fahrradstraßen Standard werden. © Volmerich/Menne Montage: Werner

Verkehrsregeln

Nach Unfall-Schock - Stadt will jetzt Radstraßen ändern

Die Stadt zieht Konsequenzen aus einem schweren Fahrradunfall in Körne: Fahrradstraßen sollen besser als solche erkannt werden. Das hat an einer Stelle schon kurzfristig Konsequenzen.

Dortmund

, 11.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Stadt hat schnell reagiert: Nach einem Unfall, bei dem ein Radfahrer verletzt worden war, soll die neue Vorfahrtsregelung an der Fahrradstraße an der Langen Reihe in Körne besser ausgeschildert werden. Die Verwaltung will aber auch generell mit einer besseren Kennzeichnung von Fahrradstraßen für mehr Sicherheit sorgen. Darauf hat sich die Unfallkommission von Stadt und Polizei verständigt.

„Es hat an Ankündigungen der neuen Verkehrsregeln bis hin zu großen Plakaten im Straßenraum nicht gemangelt“, stellt Baudezernent Arnulf Rybicki fest. Man sehe den Unfall aber als Beleg dafür, dass es notwendig ist, sich intensiver mit den Regeln der Radstraßen in der Stadt zu befassen.

Bereits vor dem Unfall sei ein größerer Koordinierungstermin für Anfang März geplant gewesen, bei dem sich Vertreter aus Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Ordnungsamt, Tiefbauamt und Straßenverkehrsbehörde zusammensetzen wollten. Anstoß dazu hätten auch Beobachtungen und Rückmeldungen zu den Radstraßen von Bürgerinnen und Bürgern gegeben.

Probleme mit Vorfahrtsregeln

Vorbild soll das Regelwerk für den Radschnellweg Ruhr sein. Er ist etwa nicht nur mit speziellen Piktogrammen, sondern auch mit rot eingefärbten Kreuzungsbereichen speziell markiert - wie etwa in der Großen Heimstraße, die seit Anfang Dezember als Fahrradstraße ausgewiesen ist. Autos dürfen hier zwar weiter fahren, Radfahrer haben aber Vorrang.

Weil Autofahrer trotz Markierung und Beschilderung noch immer die neue Vorfahrtsregelung missachtet haben, wurden außer sogenannten Haifischzähnen als spezieller Markierung auf dem Asphalt an einigen Einmündungen auch Bremsschwellen auf der Fahrbahn angebracht.

„Wird eine bestehende Straße zur Fahrradstraße, müssen sich lang bestehende und eingeübte Gewohnheiten im Verkehr ändern. Dies macht es notwendig, aus Gründen der Verkehrssicherheit die Neueinführung an verschiedenen Stellen mit verkehrlichen Maßnahmen zu flankieren, die gegebenenfalls auch nur temporär sind“, lautet die Erkenntnis der Planer.

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Das kann an den schon ausgewiesenen Fahrradstraßen auch Folgen haben, die über weitere Schilder und Markierungen hinausgehen. So sollen im Bereich der Einmündung Lange Reihe/Am Bertholdshof zwei Pkw-Parkplätze wegfallen, die die Sicht behindern. Sie sollen durch Fahrradbügel ersetzt werden. Aus dem selben Grund soll ein weiterer Parkplatz in der Langen Reihe an der Einmündung Am Zippen verschwinden.

Temporäre Schwellen wie hier am Neuen Graben soll es bald auch an der Einmündung Am Zehnthof geben. © Oliver Volmerich

Für die Einmündung Lange Reihe/Am Zehnthof, an der sich der Unfall ereignet hat, werden die bisherigen Vorfahrt-Achten-Schilder durch Stoppschilder ersetzt. „Es sind auch Schwellen bestellt, die bei entsprechendem Wetter auf der Fahrbahn befestigt werden sollen“, kündigte Rybicki an. Bis dahin werde es eine provisorische Balkenmarkierung auf der Fahrbahn geben.

Ziel ist maximale Sicherheit

Wichtig aus Sicht der Verwaltung ist, dass die Grundregeln und Markierungen für Fahrradstraßen im Stadtgebiet möglichst einheitlich sind. Darüberhinaus will man aber auch besondere örtliche Gegebenheiten an Kreuzungen und Einmündungen berücksichtigen. „Das Ziel der Verwaltung ist es, den Radfahrenden möglichst maximale Sicherheit zu bieten“, heißt es.

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Der Blick geht dabei auch in die Zukunft. Denn die Stadt plant neun Velo-Routen, die als Fahrradstraßen aus den Stadtteilen in die City führen sollen. Auch für sie ist eine rote Markierung vorgesehen. „Wir wollen das von Anfang an sattelfest machen“, versichert Oberbürgermeister Thomas Westphal.

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