Auf einer weiteren Straße in der Dortmunder Innenstadt gelten jetzt neue Regeln.

© Oliver Volmerich (A)

Fahrradstraße offiziell: Auf einer Dortmunder Straße gelten jetzt neue Regeln

rnRadverkehrs-Förderung

Für Aufregung hatte die Umwandlung der Straße in eine Fahrradstraße schon im Vorfeld gesorgt. Jetzt treten die neuen Regeln in Kraft - die schränken vor allem das Parken ein.

Dortmund

, 18.12.2021, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Plötzlich geht es ganz schnell: Innerhalb weniger Wochen bekommt die Dortmunder Innenstadt eine zweite Fahrradstraße.

Am 1. Dezember war die Neuwidmung in der Großen Heimstraße und Teilen der Sonnenstraße im Kreuzviertel in Kraft getreten, am Samstag (18.12.) wird die Arndtstraße in der östlichen Innenstadt ebenfalls offiziell zur Fahrradstraße. Dann sollen die nötigen Schilder stehen.

Jetzt lesen

Mit großen Plakaten und Faltblättern, die an die Anwohner verteilt wurden, macht die Stadt Dortmund auf die wichtigsten Neuregelungen aufmerksam:

Fahrradfahrer haben nun Vorrang. Autofahrer werden zwar weiterhin geduldet – in der Arndtstraße in der gewohnten Einbahnstraßenrichtung von West nach Ost –, müssen sich aber dem Tempo der Radfahrenden anpassen.

Höchstgeschwindigkeit ist wie bisher 30 km/h. Radfahrende dürfen die Straße wie bisher in beide Richtungen nutzen.

Die einschneidendsten Änderungen: Die Rechts-vor-Links-Regelung an den Einmündungen ist aufgehoben – die Arndtstraße hat also Vorrang – und das Parken ist stärker reglementiert.

Schrägparken, das Straße und Bürgersteige verengt, wird nicht mehr geduldet. Man muss also längst zur Fahrbahn parken, was die Zahl der bislang vorhandenen Parkplätze natürlich einschränkt. Die Stadt kündigt verstärkte Kontrollen an.

Mit großen Transparenten macht die Stadt in der Arndtstraße auf die Regeln, die in einer Fahrradstraße gelten, aufmerksam.

Mit großen Transparenten macht die Stadt in der Arndtstraße auf die Regeln, die in einer Fahrradstraße gelten, aufmerksam. © Oliver Volmerich

Anwohner hatten wegen der reduzierten Parkplätze in den vergangenen Wochen eine Initiative unter anderem mit Eingaben an die Bezirksvertretung Innenstadt-Ost gestartet. Sie richtet sich nicht grundsätzlich gegen die Fahrradstraße, fordert aber ein Parkkonzept für das gesamte Viertel, um die Parkplatznot zu lindern.

Die Bezirksvertreter hatten das Anliegen in ihrer letzten Sitzung an den Ausschuss für Bürgerdienste weitergeleitet – verbunden mit dem Hinweis, dass sich auch die Ortspolitik vor Monaten bereits für eine schnellere Einführung von Anwohnerparken im Kaiserstraßen-Viertel ausgesprochen hatte.

Jetzt lesen

Auf der Prioritätenliste der Verwaltung steht das Quartier bislang auf einem hinteren Platz.

Lange Reihe folgt später

Änderungen bei der Parkplatz-Ordnung gibt es auch in der Langen Reihe, die die Fahrradstraße weiter östlich fortsetzt. Dort werden einige Parkplätze umgewandelt, um Platz für den Radverkehr zu schaffen. Das Parken auf der Fahrbahn ist nur noch in den dafür markierten Bereichen möglich“, erklärt die Stadt. „Schilder verdeutlichen die geltende Parkregelung.“

Jetzt lesen

Auch hier gilt: Die Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregelung wird zugunsten der Fahrradstraße in allen Kreuzungen aufgehoben. Fahrzeuge auf der Fahrradstraße haben Vorfahrt vor einbiegendem oder querendem Verkehr.

Die Regelungen treten anders als in der Arndtstraße allerdings noch nicht an diesem Wochenende in Kraft. „In der Langen Reihe hängt es von der Witterung ab, ob die letzten Markierungs- und Beschilderungsarbeiten noch vor Weihnachten fertiggestellt werden können“, teilt die Stadt mit. „Sollte das Wetter nicht mitspielen, werden die Arbeiten Anfang nächsten Jahres beendet.“

Programm „Emissionsfreie Innenstadt“

Die Umwandlung von Arndtstraße und Lange Reihe in Fahrradstraßen gehört zum EU-Förderprogramm „Emissionsfreie Innenstadt“, mit dem die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel angeschoben werden soll.

Kleiner Schönheitsfehler: Zwischen Lange Reihe und Arndtstraße besteht mit der Robert-Koch-Straße noch für längere Zeit eine Lücke, die für Radfahrer wenig attraktiv ist. Erst später soll auch sie radfahrfreundlich umgestaltet werden.

Lesen Sie jetzt