Das „Perpendikel“ am Heiligen Weg gehört zu den stark frequentierten Kneipen in der Dortmunder Innenstadt. Allerdings gehört sie auch zu denen mit den größten Problemen mit unmittelbaren Anwohnern.
Zuletzt hat das Ordnungsamt die Öffnungszeiten deshalb auf 23 Uhr beschränkt. Das hatte Inhaber Dimitrios Kalpakidis dazu veranlasst, den baldigen Verkauf der Eckkneipe anzukündigen.
Viele bestürzte Reaktionen von Gästen waren die Folge. Es gab Kritik am Vorgehen der Stadt sowie der Nachbarn. Aber auch am Verhalten mancher Gäste, die sich vor allem außerhalb der Kneipe nicht an Regeln halten würden.
„Fortlaufende Störungen“
Auf Anfrage dieser Redaktion erläutert Stadtsprecher Maximilian Löchter nun die Hintergründe dieser „ordnungsbehördlichen Maßnahme“ im „Perpendikel“.
Löchter sagt: „Durch den Betrieb der Gaststätte kam es insbesondere in den beiden letzten Jahren zu fortlaufenden Störungen der Nachtruhe, die bei zahlreichen Einsätzen der Polizei und des Ordnungsamtes bestätigt werden konnten.“
Es seien schriftlich und in persönlichen Gesprächen mehrfache Hinweise auf die zu beachtenden gesetzlichen Vorgaben gegeben worden. Dies habe aber zu keiner Veränderung der Situation geführt.
Zu den genauen Inhalten der Regelung macht er keine Angaben, da es sich um ein „laufendes Verwaltungsverfahren“ handele. Löchter bestätigt aber, dass die Vorgaben bei der Öffnungszeit für einen neuen Inhaber nicht gelten würden.
„Das mildere Mittel“
„Grundsätzlich gilt: Die Beschränkung der Betriebszeit ist im Vergleich zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis und zur Anordnung der Schließung eines Betriebes das mildere Mittel“, sagt Löchter.
Löchter sagt: „Beim Ordnungsamt gehen regelmäßig Beschwerden über Lärmstörungen durch Gaststätten im Bereich der Dortmunder Innenstadt ein.“
Solche „Sperrzeitverlängerungen“ seien in der Vergangenheit nur in Einzelfällen verfügt worden. Er nennt als Beispiel einen Vorgang von Ende 2022, ohne diesen genau zu lokalisieren. „Auch hier war es zuvor zu wiederholten Störungen der Nachtruhe gekommen.“
Sperrstunde fällt wohl
Auf das Nachtleben in der Stadt insgesamt gesehen, hat die Lokalpolitik zuletzt deutliche Zeichen in eine andere Richtung gesetzt. Die seit rund einem Jahr in einem Pilotprojekt ausgesetzte Sperrstunde für Bars, Clubs und Diskotheken soll nicht wieder eingeführt werden.
Beliebte Innenstadt-Kneipe vor dem Aus?: „Es ist die Zeit gekommen, Tschüss zu sagen“
„Es wird echt ernst!“: Perpendikel-Betreiber schlägt wegen Personalmangel Alarm
Dortmunder Bier wird teurer – Wirt: „Bier darf kein Luxusprodukt werden“