Die Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums in Huckarde packen die Tüten für den Spendenzaun.

© Frauenzentrum

Spendenzaun hilft Bedürftigen in der Corona-Krise

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Wegen des Coronavirus muss die Tafel-Filiale in Huckarde geschlossen bleiben. Stattdessen gibt es nun einen Spendenzaun – und der ist ein voller Erfolg für alle Beteiligten.

Huckarde

, 08.04.2020, 17:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie auch die Tafel-Filialen in Hörde, Dorstfeld, Körne und Wickede muss die Tafel in Huckarde derzeit geschlossen bleiben. Die Standorte erfüllen nicht die Kriterien, um in Zeiten des Coronavirus die Hygienevorschriften einhalten zu können.

Der Gewerbeverein und das Frauenzentrum Huckarde sowie der Charity-Verein „Huckarde für Huckarde“ haben deshalb in der vergangenen Woche die Aktion „Spendenzaun“ ins Leben gerufen.

Seit Freitag (3. 4.) hängen nun regelmäßig montags, mittwochs und freitags Tüten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln am Zaun zwischen dem Gemeindehaus Am Dieckhof 6 und dem Pfarrhaus an der Marienstraße 9, den die St.-Urbanus-Gemeinde zur Verfügung gestellt hat.

Nicht jeder darf Tüten aufhängen

30 bis 50 Tüten mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mehl und Milch sowie Hygieneartikeln wie Duschgel hängen die Mitarbeiter des Frauenzentrums pro Tag auf. „Wir kaufen dafür zwei bis drei Mal wöchentlich für 400 bis 500 Euro ein – ein Einkauf reicht für eineinhalb Mal Aufhängen“, sagt Helma Huste.

Sie ist die geschäftsführende Vorsitzende des Frauenzentrums. Ihr Team packt die Tüten, die pro Aufhängung alle den gleichen Inhalt haben. „Wir packen hinein, was wir beim Einkauf bekommen können.“

So sieht es aus, wenn die Tüten am Zaun zwischen dem Gemeindehaus Am Dieckhof 6 und dem Pfarrhaus an der Marienstraße 9 hängen.

So sieht es aus, wenn die Tüten am Zaun zwischen dem Gemeindehaus Am Dieckhof 6 und dem Pfarrhaus an der Marienstraße 9 hängen. © Frauenzentrum

Wichtig sei bei der Aktion „Spendenzaun“, dass nicht jeder willkürlich eine Tüte aufhängen dürfe, so Christian Oecking als Vorsitzender des Gewerbevereins und des Charity-Vereins. Grund sei die Hygiene.

„Wenn in allen Tüten das Gleiche drin ist, hat niemand das Bedürfnis, alle Tüten zu öffnen, um sich die beste herauszusuchen“, erklärt er. „Und niemand nimmt zehn Tüten mit, um alle Lebensmittel abzudecken.“ Derzeit sei der Zaun innerhalb von zwei bis drei Stunden geleert.

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Unterstützung in der Bevölkerung ist groß

Welche Lebensmittel es in die Tüten schaffen, hat das Frauenzentrum mit seinen hauseigenen Ernährungsexperten und Tipps vom Team des Straßenmagazins „Bodo“ im Vorfeld festgesetzt.

„Wichtig ist aber, dass sich das Angebot an Personen und Familien mit festem Wohnsitz richtet“, sagt Helma Huste. „Denn mit einigen Lebensmitteln können Wohnungslose nicht viel anfangen.“

Beispielsweise nutzen viele Tafel-Kunden das Angebot, das es nun im Bereich der eigentlichen Tafel gebe, so Christian Oecking. Der Spendenzaun werde sehr gut angenommen. „Er ersetzt die Tafel nicht, ist aber derzeit eine gute Alternative.“

5000 Euro Einzelspenden für den Spendenzaun

Finanziert wird die Aktion vom Gewerbe- beziehungsweise Charity-Verein und der Bezirksvertretung Huckarde mit jeweils 5000 Euro. „Zu den 10.000 Euro sind innerhalb einer Woche 5000 Euro an Einzelspenden aus der Bevölkerung hinzugekommen“, sagt Christian Oecking. „Diese Unterstützung ist überwältigend und toll.“

SPENDENAKTION

So können Sie spenden

  • Wer die Aktion unterstützen möchte, kann Geld an das Spendenkonto des Charityvereins „Huckarde für Huckarde“ überweisen.
  • Kontoinhaber: Huckarde für Huckarde e.V.; IBAN: DE91 4405 0199 0381 0132 27; Verwendungszweck: Huckarder Spendenzaun
  • Am Karfreitag (10. 4.) und Ostermontag (13. 4.) werden keine Tüten aufgehängt.
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