SPD will zunächst nur ein neues Möbelhaus in Dortmund

XXXL Lutz oder Segmüller

Die Frage, ob sich gleich zwei Möbelhäuser in Dortmund ansiedeln sollten, treibt die Lokalpolitik weiter um. Im Wirtschaftsförderungsausschuss machte die SPD eine Art Kompromissvorschlag – zunächst solle sich nur ein neues Möbelhaus ansiedeln. Das zweite vielleicht später. Es gibt zu dem Thema weiterhin viele Bedenken.

DORTMUND

, 24.01.2018, 18:35 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Möbelhaus Segmüller will sich am Rande des Induparks in Dortmund ansiedeln. Wegen der Verkehrssituation halten viele Politiker den Standort aber nicht für geeignet.

Das Möbelhaus Segmüller will sich am Rande des Induparks in Dortmund ansiedeln. Wegen der Verkehrssituation halten viele Politiker den Standort aber nicht für geeignet. © Oskar Neubauer (Archivfoto)

XXXLutz will sich an der Bornstraße ansiedeln, das Möbelhaus Segmüller am Rande des Induparks. Und die Stadt will, wie berichtet, die Planverfahren für beide Vorhaben vorantreiben.

Aus Städten mit Möbelhäusern wie Witten, Unna, Bochum und Schwerte kommt Kritik – und auch viele Politiker in Dortmund haben Bauchschmerzen bei dem Thema. Das wurde am Mittwoch erneut deutlich, der Ausschuss für Wirtschaftsförderung diskutierte intensiv.

Die Grünen beantragten, die Ansiedlung eines Möbelhauses am Rande des Induparks (am Sorbenweg) „nicht weiter zu verfolgen“. Darüber abgestimmt wurde aber ebenso wenig wie über einen Antrag der SPD. Denn die CDU hat noch „Beratungsbedarf“, wie Uwe Waßmann sagte, „spätestens zur Ratssitzung sind wir sprachfähig“. Die Nächste ist am 15. Februar.

SPD: Zunächst ein Möbelhaus in Dortmund ansiedeln

Die SPD machte in ihrem Antrag eine Art Kompromissvorschlag: Die Stadt solle erst einmal nur die Ansiedlung eines Möbelhandels zulassen – an der Bornstraße/Hildastraße, auch um die nördlichen Stadtbezirke zu fördern. „Wobei wir offenlassen, welcher Möbelhandel das ist“, sagte SPD-Mann Franz Rüther. Wenn es einige Zeit eröffnet habe, könne man dann „schauen, ob Kaufkraft für ein zweites Möbelhaus da ist“.

Die Politiker im Wirtschaftsförderungsausschuss äußerten bezüglich der Möbelhäuser und Standorte einmal mehr zahlreiche Bedenken:

Schwierige Verkehrssituation

Die Verkehrssituation am Sorbenweg, sollte dort ein Möbelhaus ansiedeln, hält nicht nur die SPD für „schwierig“. Auch die CDU habe „verkehrliche Fragen“, sagte Waßmann, aber nicht nur zum Sorbenweg. Auch an der Bornstraße sei die Verkehrssituation ohne die Nordspange „nicht zu unterschätzen“. Die Grünen sind gegen ein Möbelhaus am Sorbenweg, dort sei die Verkehrssituation bereits „aktuell problematisch“. Der FDP fehlt für beide Standorte noch ein gründliches Verkehrskonzept.

Sorge vor Umsatzeinbußen lokaler Händler

SPD wie CDU wiesen darauf hin, dass die Möbelhäuser außer Möbeln eben auch ein großes „Randsortiment“ wie Deko- und Einrichtungsartikel verkaufen. So, wie es viele Händler in Dortmund tun. Bezüglich gleich zwei neuer Möbelhäuser stellte Waßmann die Frage: „Welchen Schaden kann man innerhalb der Stadt anrichten?“

Hohe Dichte an Möbelhäusern in der Region

Es gebe „eine hohe Dichte an Möbelhäusern“ in der Region, sagte Uwe Waßmann, die Grünen befürchten die „Kannibalisierung des Marktes“. Sie wollen den regionalen Konsens nicht aufkündigen. Andererseits, fragte Thorsten Hoffmann (CDU): Was, wenn ein Möbelhaus nicht nach Dortmund kommt? Wohin geht es dann?

Sorge wegen gefährdeter Arbeitsplätze

Wenn zwei neue Möbelhäuser für Umsatzeinbußen bei Möbelhäusern in umliegenden Städten sorgen, sind auch Dortmunder betroffen. Denn viele Dortmunder arbeiteten dort. Darauf wiesen mehrere Ausschussmitglieder hin.

Für beide genannten Flächen ist eine Änderung des Regionalplans notwendig, damit dort Möbelhäuser entstehen könnten. Der Beschluss zur Neuaufstellung des Regionalplans soll voraussichtlich Mitte 2018 erfolgen. Das will die Stadt abwarten.

Dortmund am Abend

Täglich um 18:30 Uhr berichten unsere Redakteure für Sie im Newsletter Über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Lesen Sie jetzt