Im Dortmunder Norden war die Sonder-Impfaktion der Stadt erfolgreich. © Hans Blossey

Corona-Schutzimpfung

Sonder-Aktion in sozialen Brennpunkten: Die Impfungen gehen weiter

Zwiespältig fällt die Bilanz zur Sonder-Impfaktion in sozialen Brennpunkten aus: In der Nordstadt war der Andrang groß, in anderen Teilen der Stadt eher niedrig. Doch die Aktion geht weiter.

Dortmund

, 08.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Die mobilen Impfteams sind sorgsam mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson umgegangen, den das Land für Sonder-Impfaktionen in sozialen Brennpunkten zur Verfügung gestellt hatte. 4613 Impfdosen wurden an den vergangenen beiden Wochenenden in vier Stadtteilen verimpft, mehr also als die 4555 Rationen, die offiziell zugeteilt waren.

Die Impfteams nutzten den Umstand, dass aus den Impffläschchen mehr herausgeholt werden kann als die üblichen fünf Dosen. Am Ende der Aktion ist sogar noch Impfstoff verfügbar: „Wir haben noch 1215 Impfungen übrig, die wir gezielt unter die Menschen bringen wollen“, kündigte Gesundheitsdezernent Birgit Zoerner am Dienstag (8.6.) nach der Sitzung des städtischen Verwaltungsvorstands an.

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Der Anfang der Sonder-Impfaktion war Ende Mai im Stadtbezirk Mengede mit 1588 Geimpften gemacht worden. Am vergangenen Wochenende waren an drei Tagen die Nordstadt-Bewohner an der Reihe. Und die nutzten das Angebot reichlich: Insgesamt 2591 Anwohner - rund 1000 mehr als ursprünglich kalkuliert - ließen sich im Sozialen Zentrum an der Westhoffstraße und im Bernhard-März-Haus an der Osterlandwehr impfen und nahmen dafür teilweise lange Warteschlangen in Kauf.

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Die Frage ist: Wurden auch die richtige Zielgruppe geimpft, die Stadt und Land mit der Aktion erreichen wollten - also vor allem Menschen, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben? Ja, ist Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner überzeugt. Am Freitag hätten auch viele Studierende, die in der Nordstadt wohnen, die Gelegenheit genutzt, sich eine Impfung zu sichern. Das habe sich an den folgenden Tagen aber komplett geändert. „Wir hatten am Samstag und Sonntag ein ganz anderes Bild als am Freitag“, sagte die Dezernentin.

Gezielt Anwohner angesprochen

In der Nordstadt hatte man dabei vor allem Zuwanderer im Blick. Und die hätten sich nach gezielter Ansprache auch impfen lassen - bis hin zu rumänischen Männern, die man am Nordmarkt angesprochen habe. Die seien teilweise in Gruppen mitgekommen. Am Bernhard-März-Haus habe es am Sonntag „ein schönes Sprachgewirr“ gegeben, stellte Birgit Zoerner fest. Ihr Fazit: „Wir haben im Laufe des Wochenendes genau die Menschen erreicht, die wir erreichen wollten.“

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Eher ernüchternd fällt dagegen die Bilanz zur Impfaktion in den Stadtbezirken Eving und Lütgendortmund aus, wo die Stadt einen anderen Weg gegangen war. Hier waren in Siedlungen mit engen Wohnverhältnissen und hoher Corona-Inzidenz gezielt personalisierte Gutscheine für eine Impfung im Impfzentrum auf Phoenix-West am Sonntag vergeben worden.

Die Resonanz war allerdings gering. In Eving wurden von 500 geplanten Gutscheinen nur 179, in Lütgendortmund von 450 Gutscheinen 341 an den Mann oder die Frau gebracht. Und die wurden noch nicht einmal alle genutzt. Letztlich impfen ließen sich am Sonntag 293 Anwohner aus Lütgendortmund und 141 aus Eving.

Immer wieder Impfangebote

Es gab relativ viele Unsicherheiten und Vorbehalte gegen den Impfstoff von Johnson & Johnson, nennt Birgit Zoerner einen Grund für die Zurückhaltung. Zudem sei die Vorbereitungszeit wohl zu kurz gewesen. In der Nordstadt habe man dagegen schon in den vergangenen Monaten über die bestehenden Netzwerke immer wieder für das Thema Corona und Impfen sensibilisiert.

Die Erfahrungen der Aktion werde man nun „in Ruhe und Sorgfalt“ auswerten, kündigte Birgit Zoerner an. Möglicherweise wird man dann in Eving und Lütgendortmund noch einmal einen anderen Weg gehen. „Und es gibt auch in der Nordstadt eine ganze Reihe von Menschen, die wir noch nicht erreicht haben“, sagte Birgit Zoerner. Es werde immer mal wieder Impfangebote geben.

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