Sogar Vollsperrung nötig B1 in Dortmund wird 2023 mehrfach zur Baustelle

Die B1 in Dortmund wird 2023 mehrfach zur Baustelle
Lesezeit

Damals blieb das befürchtete Verkehrschaos aus: Am ersten August-Wochenende 2021 war die Bundesstraße 1 in Fahrtrichtung Unna zwischen Semerteichstraße und B236 ein ganzes Wochenende lang gesperrt. Auf der kompletten Länge wurde die Fahrbahn erneuert - vom Abfräsen des alten Belags am Freitagabend bis zur Neuasphaltierung am Sonntag.

Ein ähnliches Szenario steht auch in diesem Jahr bevor - dann auf der Nordseite der B1. Im Sommer soll die Fahrbahndecke zwischen B236 und Semerteichstraße in Fahrtrichtung Bochum nach bewährtem Muster erneuert werden. Das heißt erneut mit Vollsperrung an einem möglichst verkehrsarmen Wochenende, kündigt Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl an.

Nach dem Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamtes für 2023 sollen die verschlissene Asphaltdeckschicht abgefräst und neuer Asphalt eingebaut werden. Außerdem werden die Abwasserschächte und Sinkkästen angepasst.

Verdacht auf Blindgänger

Bei den geplante Arbeiten im Sommer gibt es allerdings ein Problem: Es müssen auch noch drei Blindgänger-Verdachtspunkte überprüft werden, die bei Luftbild-Aufnahmen ausgemacht wurden, kündigt die Tiefbauamts-Leiterin an. Wenn an einer oder mehreren Stellen entschärft werden muss, hätte auch das Auswirkungen auf den Straßenverkehr.

Und die Fahrbahnerneuerung ist auch nicht die einzige Baustelle, die in diesem Jahr auf der B1 geplant ist. Noch in diesem Frühjahr soll mit der Erneuerung der veralteten Schilderbrücken über der B1 an der Kreuzung Voßkuhle/Semerteichstraße begonnen werden - zunächst in Fahrtrichtung Unna.

Die Schilderbrücken an der B1 in Höhe Kreuzung Voßkuhle sollen erneuert werden.
Die Schilderbrücken an der B1 in Höhe Kreuzung Voßkuhle sollen erneuert werden. © Björn Althoff

Die Stahlkonstruktion muss erneuert, die Beschilderung technisch und inhaltlich aktualisiert werden. Aus „baupraktischen Gründen“ wird die Schilderbrücke dabei in einigen Metern Entfernung vom jetzigen Standort neu gebaut, heißt es im Arbeitsprogramm des Tiefbauamtes. Und zumindest das Anlegen der Fundamente wird auch Auswirkungen auf den B1-Verkehr haben - wahrscheinlich mit der Sperrung der rechten Fahrspur haben, deutet Sylvia Uehlendahl an.

Arbeiten an Fußgängerbrücke

Im Sommer und Herbst soll außerdem die Fußgängerbrücke über die B1 in Höhe der Signal-Versicherungen für rund 800.000 Euro saniert werden. Es geht laut Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamtes um die Instandsetzung der Stahlkonstruktion des Überbaus, die Optimierung der Entwässerung, die Erneuerung des Brückenbelags, der Brückenlager, der Widerlager im Übergangsbereich, der Übergänge, des Geländers und der Beleuchtung. Größere Auswirkungen auf den Verkehr auf der B1 sollen die Arbeiten aber nicht haben, betont Sylvia Uehlendahl.

Planung für B1-Haltestellen

Und dann ist da ja noch das große Projekt zur Erneuerung der Stadtbahn-Haltestellen auf der B1. Gebaut wird in diesem Jahr noch nicht. Aber es soll planerisch vorangehen - unter anderem mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens zumindest für die erste der fünf zu erneuernden Haltestellen.

Der Anfang soll mit der Station Stadtkrone-Ost gemacht werden, die mit ihrem Mittelbahnsteig noch die unkritischste ist. Wesentlich komplizierter wird es mit den Haltestellen Kohlgartenstraße, Voßkuhle, Lübkestraße und Max-Eyth-Straße, die ebenfalls behindertengerecht umgebaut werden sollen. Wo es möglich ist, soll dabei auf Fußgängerbrücken für die Zugänge verzichtet werden.

Die Haltestelle Stadtkrone-Ost ist die erste Haltestelle an der B1, die erneuert werden soll.
Die Haltestelle Stadtkrone-Ost ist die erste Haltestelle an der B1, die erneuert werden soll. © Jörg Bauerfeld (A)

Der Baubeginn ist im Arbeitsprogramm des Tiefbauamtes jetzt für den Sommer 2025, also wiederum ein Jahr später als zuletzt geplant, angekündigt, das Bauende für den Sommer 2029. Mit Blick auf die bereits laufende Erneuerung der Stadtbahn-Flotte von DSW21 mit Fahrzeugen, die nur noch an hohen Bahnsteigen halten können, ist klar, dass es zunächst provisorische Lösungen geben muss. Man befinde sich bei den Planungen aber „im Gleichklang mit DSW21“, betont Sylvia Uehlendahl

Barrierefreie Haltestellen: In Dortmund noch viele Baustellen geplant

Schon laufende Tunnelsanierung unter B1 muss neu geplant werden: „Wir mussten die Reißleine ziehen“

Große B1-Baustelle: An der Ophoff-Kreuzung ist noch lange kein Ende in Sicht