Sexuelle Belästigung: Angeklagter sagt, ihm sei „nur die Hose runtergerutscht“

Landgericht Dortmund

Ein Mann aus der Nordstadt soll seine langjährige Partnerin nach der Trennung sexuell bedrängt und belästigt haben. Zu Prozessbeginn präsentiert er eine kuriose Version der Ereignisse.

17.10.2018, 16:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach 13 Jahren hatte sich das Paar Anfang März getrennt. Frau und Mann hatten schon immer in eigenen Wohnungen gelebt, die auf einer Etage direkt nebeneinander lagen. Dort blieben sie auch nach dem Beziehungs-Aus wohnen.

Drei Tage nach der Trennung soll der Angeklagte seine Frau erstmals sexuell bedrängt haben.

Im Schlafzimmer seiner Wohnung soll er sich bei einer „letzten Aussprache“ auf die Frau geworfen und ihr mit sexuellen Handlungen gedroht haben. Wenige Tage später tauchte er dann urplötzlich in der Wohnung seiner Ex auf. Als der Sohn der Frau ins Schlafzimmer ging, traf ihn fast der Schlag, als er seinen langjährigen Stiefvater offenbar mit heruntergelassener Hose auf dem Bett sitzen sah.

Beim Aufspringen vom Bett sei die Hose heruntergerutscht

Diesen Umstand wusste der Angeklagte jedoch zu Prozessbeginn am Landgericht zu erklären. Und wie. „Als ich in meine Wohnung gehen wollte, habe ich gesehen, dass nebenan der Schlüssel von außen steckte“, ließ er seinen Verteidiger am Mittwoch in seinem Namen erklären.

Er sei dann mithilfe des Schlüssels in die Wohnung seiner Ex gegangen, um sie auf ihre Unachtsamkeit hinzuweisen. Auf dem Weg ins Schlafzimmer sei ihm dann jedoch der Schnürsenkel eines Schuhs aufgegangen. „Also habe ich mich aufs Bett gesetzt, um den Schuh zuzubinden.“

In diesem Moment sei dann tatsächlich der Sohn seiner Ex-Partnerin hereingekommen. In der Erklärung des Angeklagten heißt es nun: „Ich bin aufgesprungen und dabei ist mir die Hose heruntergerutscht. Das kam davon, weil ich vorher stark abgenommen hatte.“ Wenn der Junge behaupte, er habe bereits mit entblößtem Unterkörper dort gesessen, so sei das falsch.

Durch Loch gekrochen?

Die Ex-Partnerin glaubt indes noch nicht einmal die Geschichte mit dem Schlüssel. Sie geht vielmehr davon aus, dass der Mann durch ein Loch in der Wand zwischen den beiden Wohnungen gekrochen ist. Dieses hatte er vorher einmal aufgestemmt, als noch alles in Butter war und man daran dachte, die Wohnungen vielleicht miteinander zu verbinden.

Tatsächlich soll das schwarze Shirt des Mannes an diesem Tag stark verschmutzt gewesen sein. Doch auch dafür hat der 57-Jährige eine Erklärung: „Ich hatte vorher meine Wohnung renoviert.“ Der Prozess wird fortgesetzt.

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