
Nachdem Sonja Vernholz und ihre Töchter über ihren Schicksalsschlag berichtet haben, meldeten sich viele Leser in unserer Redaktion. Auch für den Rückbau des unfertigen Bades gibt es Hilfsangebote. © Uwe von Schirp
Schicksalsschlag: Viele Hilfsangebote für Dortmunder Familie Vernholz
Familie in Not
Nach dem Tod des 45-jährigen Familienvaters stehen seine Frau und Kinder vor einem Berg von Herausforderungen. Ihre Geschichte berührt viele unserer Leser. Sie machen konkrete Hilfsangebote.
Sonja Vernholz ist emotional aufgewühlt: „Es ist für mich überwältigend, dass Menschen sich solch einer Situation annehmen.“ Ihr Mann Christian, ehrenamtlich engagiert in mehreren Vereinen im Dortmunder Westen, starb am 30. Juni an einem unheilbaren Gehirntumor.
Erst Ende März wurde er diagnostiziert und riss den 45-Jährigen aus seiner Familie. Nach dem Schicksalsschlag stehen Sonja Vernholz und ihre drei Kinder (11, 18 und 22) vor einem Berg von Herausforderungen: Sonja Vernholz sucht dringend eine Vollzeit-Arbeitsstelle. Das Haus an der Grenze von Marten und Wischlingen ist eine Baustelle. Die Witwen- und Waisenrenten sind noch nicht bewilligt.
Unser Bericht über das Schicksal der Familie hat viele Leser berührt. Und es blieb nicht bei Beileidsbekundungen auf der Facebook-Seite unserer Redaktion. Am Samstag und Sonntag (24./25.9.) boten Leser spontan Hilfe an. Sie kündigten etwa Geldspenden über 50 oder 100 Euro an oder fragten nach einem Spendenkonto.
Konkrete Angebote für Rückbau des Bades
Konkrete Unterstützung zeichnet sich auch bei den notwendigen Bauarbeiten ab. Ihm sei klar: „Da musst du helfen“, schreibt ein Inhaber eines Fliesenbetriebs. Er möchte der Familie „sehr gerne helfen, ihr Gäste-WC und die Diele wieder lebenswert zu machen“.
Beides sollte für den Schwerstkranken zu einem barrierefreien Bad umgebaut werden. Zur Fertigstellung kam es nicht, weil der für den Zuschuss der Pflegekasse erforderliche Kostenvoranschlag fehlte. Tragisch: In dem unfertigen Bad starb Christian Fernholz. Die Baustelle erinnert die Familie an die Todes-Situation.
Bezüglich des Rückbaus hat sich auch der Geschäftsführer eines Bauträgers in der Redaktion gemeldet. „Ich bin sicher dass wir an vielen Stellen hier (auch kostenlos) helfen können“, schreibt er. „Auch eine Arbeitsstelle ist sicher möglich.“
Vorstellungsgespräch am Montag
Es ist nicht das einzige Jobangebot für die Witwe. Eine Osteopathie-Praxis bietet „kurzfristig oder zum 1. Januar“ eine 30-Stunden-Stelle für Empfang und Organisation an. Die Betriebsrätin der Niederlassung eines Automobil-Herstellers verweist auf drei ausgeschriebene Stellen für den Empfang: „Bitte einfach bewerben.“ Eine Leserin weist auf eine Stelle am Empfang eines Zahnarztes hin.
Ein Jobangebot hat Sonja Vernholz direkt erreicht. Es kam aus dem Umfeld von MAN, dem Arbeitgeber ihres verstorbenen Mannes. „Dort habe ich schon gleich ein Vorstellungsgespräch“, erzählt die 50-Jährige am Montagmorgen (26.9.) am Telefon.
Sonja Vernholz ist berührt von der großen Hilfsbereitschaft. Auf jede Nachricht werde sie antworten. „Wir können nur Danke sagen“, sagt sie. „Sonst haben mein Mann und ich immer auf der Seite gestanden, die in solchen Situationen helfen.“
Leserinnen und Leser, die Familie Vernholz unterstützen möchten, können sich weiterhin per E-Mail (do-west@lensingmedia.de) an unsere Redaktion wenden. Wir stellen den Kontakt her.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
