Thomas Thurau (58) wohnt mit seiner Familie, zu der auch zwei kleine Kinder gehören, an einer sehr unübersichtlichen Stelle der Mansfeldstraße, die schon mehrfach Gegenstand von Beschwerden war: kurz vor der Brücke Richtung Kirchderne, wo die Straße in den Baukamp übergeht.
Thurau sagt, dort gebe es gleich mehrere Arten von Verkehrsverstößen, die allesamt andauernd passieren: unter anderem Geschwindigkeitsübertretungen oder falsch abgestellte Autos oder E-Roller, die schon dazu geführt haben, dass die Thuraus große Probleme hatten, überhaupt ihr Grundstück zu verlassen. An dieser Stelle verläuft ein beliebter Rad- und Wanderweg, sodass dort auch gerne Spaziergänger parken.
Thurau schildert den jüngsten Vorfall dieser Art so: „Heute Morgen parkte mal wieder ein E-Roller direkt vor unserem Haus, mitten auf der Fahrbahn, diagonal abgestellt, so dass der Fahrweg faktisch blockiert war, da ein korrekt parkendes Auto den Durchgang an der Stelle verengt hat.“ Er habe schon unzählige Roller beiseite geräumt.
Und weiter: „Heute Morgen kam es, wie es kommen musste, eine junge Autofahrerin kommt an der Stelle nicht durch und parkt den Roller quer auf dem Bürgersteig. Darauf angesprochen, dass dieses keine gute Idee wäre, da nicht weniger gedankenlos, schob sie ihn auf die andere Seite und schmiss ihn dort in die Böschung.“
Und mehr: Tempo 30 werde im Grunde ständig überschritten. Vor einiger Zeit sei es zu einem Unfall gekommen, als ein Autofahrer so schnell unterwegs war, dass er die Kurve nicht kriegte und mit seinem Wagen gegen das Brückengeländer prallte. Hinzu komme, dass eigentlich die Durchfahrt nur für Anwohner freigegeben sei. Aus Kirchderne kommend ist ab dem Bahnübergang am Baukamp die Durchfahrt für Autos in Richtung Scharnhorst sogar ganz verboten. Daran halte sich aber niemand.

„Würden hier regelmäßig die Tempoverstöße gemessen, könnte die Stadtkasse allein an dieser Stelle locker den Highscore knacken“, sagt er. Mit dem Thema hat er sich auch an die Polizei gewandt - mit Erfolg. Sprecher Steffen Korthoff erklärt, dass die Polizei dort künftig verstärkt kontrollieren werde.
Die Mansfeldstraße war auch bereits Thema in der Bezirksvertretung Scharnhorst. Im März 2021 hatte das Gremium auf SPD-Antrag die Stadtverwaltung beauftragt zu prüfen, ob etwa Verkehrsbaken oder Baumscheiben im kritischen Bereich vor der Brücke geeignete Maßnahmen zur Entschärfung der Situation seien. Passiert ist in dieser Hinsicht noch nichts. Zuvor hatte die SPD Aufpflasterungen vorgeschlagen, war damit jedoch an den Gegenstimmen von CDU, FDP und Grünen gescheitert. Die Anwohner hatten seinerzeit wenig Verständnis für diese Ablehnung.
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