Das müssen Sie über E-Scooter in Dortmund wissen Anbieter, Preise und Parkverbote

Das müssen Sie über E-Scooter in Dortmund wissen: Anbieter, Preise und Parkverbote
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Seit Juli 2019 hat sich Nahmobilität in Dortmund gewandelt. Der Grund: Die Einführung der Leih-E-Scooter. Schon ein Jahr später waren 2425 dieser Roller auf Dortmunds Straßen unterwegs. An den City-Flitzern scheiden sich seither die Geister. Für die einen sind sie eine nützliche Alltagshilfe, um kurze Strecken schnell und unkompliziert zu überwinden. Andere ärgern sich über die Scooter, beispielsweise weil manche Nutzer sie achtlos mitten auf Rad- und Gehwegen abstellen oder damit über die A40 fahren.

Wie steht es vier Jahre später um die umstrittenen Roller? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Anbietern, Preisen und Verbotszonen.

Welche E-Scooter-Verleiher sind aktuell in Dortmund aktiv?

Nach Angaben der Stadt Dortmund gibt es derzeit vier E-Scooter-Anbieter, die ihre Fahrzeuge in Dortmund zur Verfügung stellen. Das sind die Firmen Bolt, Lime, Tier und Voi. Wobei Tier zum Beginn dieses Jahres noch nicht dabei war. Die Firma entschloss sich erst im Frühjahr, ihre Roller wieder auf Dortmunds Straßen zu schicken. Im vergangenen Winter hatte sich Tier zunächst aus der Stadt zurückgezogen.

Vor zwei Jahren gab es noch fünf Anbieter: Bolt, Lime, Spin, Tier und Bird. Allerdings waren sie nicht alle gleichzeitig aktiv. Es war dennoch die höchste Zahl an Verleihern, die in Dortmund innerhalb eines Jahres aktiv waren.

Wie viele E-Scooter stellen die jeweiligen Anbieter derzeit in Dortmund bereit?

Insgesamt sind nach Angaben der Stadt aktuell 3650 E-Scooter auf Dortmunds Straßen unterwegs. Die größte Flotte betreibt Lime mit 1200 Fahrzeugen. Dahinter folgt Voi mit 1100 Geräten. Bolt stellt 1050 Roller zur Verfügung. Tier hat die mit Abstand kleinste Flotte mit 300 Scootern.

Es waren schon einmal deutlich mehr E-Scooter in der Stadt. Der Rekord stammt aus dem vergangenen Jahr. 2022 umfasste die Gesamtflotte aller Anbieter 4700 Fahrzeuge. Der Rückgang hängt in erster Linie mit der Zurückhaltung der Firma Tier zusammen. Diese stößt sich insbesondere an der 50-Euro-Jahresgebühr pro Roller, die die Stadt Dortmund inzwischen von den Anbietern verlangt.

Seit ihrer Ankunft in den Straßen Dortmunds sind sie ein Streitthema: E-Scooter.
Seit ihrer Ankunft in den Straßen Dortmunds sind sie ein Streitthema: E-Scooter. © Stephan Schüze

Wie viel kostet die E-Scooter-Leihe bei den jeweiligen Anbietern?

Welcher Anbieter in Dortmund am günstigsten ist, lässt sich gar nicht so leicht herausfinden, was daran liegt, dass die Preisgestaltung der jeweiligen Verleiher sehr unterschiedlich ist.

Bolt dürfte zusammen mit Voi das preislich attraktivste Angebot haben
. Laut der App erhebt Bolt keine Gebühr für die Freischaltung eines Scooters. Eine Fahrt kostet 25 Cent pro Minute. Während einer Pause, in der das Fahrzeug gesperrt ist, zahlt man 10 Cent pro Minute.

Voi erhebt in Dortmund eine Entsperr-Gebühr in Höhe von 50 Cent pro Ausleihe. Die Fahrtpreise variieren laut Webseite der Firma je nach Stadt, Tag und Uhrzeit. Am Montag (4.9.) kostete die Fahrt um 16.30 Uhr 19 Cent pro Minute.

Lime schreibt auf der Webseite der Firma, dass die Preise je nach Stadt variieren. In Dortmund zahlt man 1 Euro Startgebühr sowie für die Fahrt 17 Cent pro Minute.

Tier ist der teuerste Anbieter in Dortmund. Pro Ausleihe wird eine Freischaltungsgebühr in Höhe von 1,20 Euro fällig. Für die Fahrt kommen 22 Cent pro Minute hinzu.

Wo dürfen E-Scooter in Dortmund abgestellt werden?

Die E-Scooter kann man prinzipiell überall dort leihen, wo sie abgestellt worden sind. Alle Anbieter haben dazu Karten in ihren Apps, auf denen fahrbereite Geräte in Echtzeit verortet sind. Wobei diese Angaben nicht immer zuverlässig sind.

Allerdings ist das Abstellen der Fahrzeuge in Dortmund längst nicht überall erlaubt. Die Stadt hat Abstellverbotszonen ausgewiesen. Die Umsetzung müssen die Betreiber übernehmen. Das funktioniert technisch: In Abstellverbotszonen ist das reguläre Beenden einer Fahrt nicht möglich.

Eine aktuelle Übersichtskarte über die Verbotszonen konnte die Stadt Dortmund auf Nachfrage nicht zur Verfügung stellen. Eine solche Karte sei in Arbeit, benötige aber noch Zeit, sagt Sprecher Christian Schön. Die Stadt habe den Anbietern eine Liste mit den Bereichen zukommen lassen, in denen das Abstellen verboten ist.

Das sind die folgenden Bereiche:

  • Fußgängerzonen
  • Radwege
  • Warteflächen des ÖPNV
  • Öffentliche Grünanlagen
  • Friedhöfe
  • Wälder
  • Blindenleitsysteme
  • Rettungswege
  • Aufstellflächen der Feuerwehr
  • Feuerwehrzufahrten
  • Ein- und Zugänge
  • 5 Meter vor / hinter Werbeanlagen

Tabu seien außerdem Privatflächen, erläutert Stadtsprecher Christian Schön. Die Scooter dürften zwar auf Gehwegen abgestellt werden, aber nur so, dass niemand behindert wird. Laut Auflagen der Stadt muss eine 2-Meter-Gehwegbreite frei bleiben. „Das müssen die Betreiber den Nutzenden auch mitteilen“, betont Schön.

Ein Dortmunder stellt einen E-Scooter im Schatten der Hörder Burg in der Nähe des Phoenix-Sees ab.
Ein Dortmunder stellt einen E-Scooter im Schatten der Hörder Burg in der Nähe des Phoenix-Sees ab. © Oliver Schaper

2019 habe es ein gemeinsames Positionspapier vom deutschen Städtetag und den meisten den damals aktiven Betreiberfirmen gegeben, in denen Verbotszonen festgelegt worden seien. Darüber hinaus habe die Stadt einzelne Verbotszonen situationsabhängig ausgewiesen - zum Beispiel am Phoenix See und um das BVB-Stadion. Die Abstellverbotszone am Phoenix See sei sowohl 2020 und 2021 mehrfach erweitert worden, erklärt Schön.

Am Phoenix See gibt es bereits feste Abstellflächen für die Scooter. Diese sollen auch in der Innenstadt kommen. „Ein genauer Zeitpunkt für den Start ist noch nicht abzusehen“, teilt der Stadtsprecher mit.

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