Fluginsekt in Aplerbeck misst stolze 5 Zentimeter: „Absolut ungefährlich“

© Petra Brekau

Fluginsekt in Aplerbeck misst stolze 5 Zentimeter: „Absolut ungefährlich“

rnRiesenholzwespe

Eine Aplerbeckerin und ihre Enkelin stießen im Garten auf ein Insekt, das sie nicht kannten. Trotz seines gefährlichen Aussehens sei es für Menschen nicht gefährlich, erklärt ein Experte.

Aplerbeck

, 04.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Petra Brekau und ihre Enkelin staunten nicht schlecht, als sie in ihrem Garten in Aplerbeck das Rieseninsekt begutachteten. Fünf Zentimeter inklusive Fühler zeigte das Maßband an. Nach eigener Recherche stellte sich heraus, dass es sich bei dem großen unbekannten Fluginsekt um eine sogenannte Riesenholzwespe handelt.

Großer Stachel fungiert als Legebohrer

So gefährlich wie der Name und das Erscheinungsbild der Riesenholzwespe es vermuten lassen, ist sie jedoch nicht. „Für Menschen sind die Riesenholzwespen absolut ungefährlich“, erklärt Wolfhard Koth-Hohmann vom Dortmunder Stadtverband des Naturschutzbund Deutschland (kurz: Nabu).

„Der eindrucksvolle Stachel, der bei anderen Fluginsekten auch Gift enthalten kann, wird lediglich als Legebohrer benutzt.“ Auch wenn der Stachel zunächst gefährlich erscheint, wird er von den Wespen nur verwendet, um Holz zu durchbohren.

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Mit dem Legebohrer lege das Riesenholzwespen-Weibchen ihre Eier in das Totholz verschiedener Nadelbäume, wo ihre Larven sich über mehrere Jahre entwickeln. Dabei ernähre die Riesenholzwespe ihre Brut von den Käferlarven, die im Totholz leben. Die Käferlarven werden dabei nicht sofort getötet und verzehrt, sondern über die gesamte Entwicklungszeit in Teilen verspeist.

„So gesehen können Riesenholzwespen auch sehr nützlich für uns Menschen sein. Auch wenn nur weniger der Borkenkäfer wirklich als Schädlinge zu bezeichnen sind, sorgt sie in ihrer Brutzeit dafür, dass diese das Holz nicht weiter zerstören können“, so Koth-Hohmann.

Über den Transportweg in die Stadt

Die Riesenholzwespe in eher städtischer Umgebung anzutreffen, sei zwar eher ungewohnt, doch es gebe nach Koth-Hohmann eine einfache Erklärung für ihr Auftauchen in Aplerbeck: „Die Riesenholzwespen sind normalerweise eher in Waldgebieten aufzufinden. Wenn die Larven sich allerdings noch in dem Holz befinden, das später beispielsweise für die Möbelproduktion abtransportiert wird, können dadurch auch vereinzelte Holzwespen in Städten aufkommen.“

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Die Wespen-Larven schlüpfen dann oft erst im Holzlager und suchen sich später neue Brutstellen in anderen Gebieten.

Angst davor, dass sich die Riesenholzwespen weiter im Dortmunder Stadtgebiet ausbreiten, müsse man nicht haben. „In eine einzelne Käferlarve kann nur ein Ei gelegt werden“, so Koth-Hohmann. „Ein neues Ei muss also an einer anderen Stelle gebrütet werden, sodass die Riesenholzwespe und ihre Nachkommen sich wieder zerstreuen.“

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