Riesenandrang für kleinen Pieks: Testaktion an TU lief „aus dem Ruder“

© Oliver Volmerich

Riesenandrang für kleinen Pieks: Testaktion an TU lief „aus dem Ruder“

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Die kostenlose Testaktion für eine Antikörper-Studie zum Tag der offenen Tür an der TU Dortmund hat am Samstag zu einem Riesenandrang geführt. Viele Interessenten mussten abgewiesen werden.

Dortmund

, 30.10.2021, 14:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Schlange vor dem Gebäude des TU-Fachbereichs Sport auf dem Campus Nord war mehr als 100 Meter lang. Und selbst der leichte Regen konnte die Wartenden nicht abschrecken. Die Antikörper-Testaktion am Tag der offenen Tür an der TU Dortmund stieß auf eine riesige Resonanz - so groß, dass längst nicht alle Interessierten auch wirklich zum Zuge kamen.

Auf 200 Teilnehmer hatte man sich in der Abteilung für Immunologie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung der TU eingestellt. Es kamen deutlich mehr. Als den Wartenden verkündet wurde, dass sie nicht mehr alle an die Reihe kommen würden, gab es teilweise Ärger und Unmut. „Das ist ein wenig aus dem Ruder gelaufen“, stellte TU-Rektor Prof. Manfred Bayer fest. Und auch die, die an die Reihe kamen, brauchten teilweise viel Geduld.

Der Test selbst ging dann vergleichsweise schnell. Bei der Registrierung mussten die Probanden, die alle zweifach gegen das Coronavirus geimpft waren, einen dreiseitigen Fragebogen mit Angaben zu ihren Corona-Schutzimpfungen und eventuellen Vorerkrankungen ausfüllen.

Den Teilnehmern der Studie wurde Blut abgenommen.

Den Teilnehmern der Studie wurde Blut abgenommen. © Oliver Schaper

Dann folgte ein kleiner Pieks: Den Freiwilligen wurden an einer von drei „Stationen“ fünf Milliliter Blut aus einer Vene in der Armbeuge abgezapft. Die Proben werden später im Labor des Instituts, das seinen Sitz nicht auf dem Campus, sondern an der Ardeystraße hat, untersucht.

Ermittlung der Antikörper

Ermittelt werden die Menge an Antikörpern gegen das Coronavirus und Werte, mit denen man das Alter des Immunsystems messen kann. „Das immunologische Alter hängt neben dem Lebensalter auch von den Lebensumständen ab, wie man sich ernährt und wie sportlich aktiv man ist oder auch von genetischen Vorbelastungen“, erläutert IfADo-Sprecherin Anne Rommel.

„Ziel der Studie ist, den Zusammenhang herzustellen zwischen dem immunologischen Alter und dem Erfolg der Impfung“, erklärt Anne Rommel. Es sei bekannt, dass Impfungen bei Älteren manchmal etwas schlechter wirken und der Antikörperspiegel niedriger sei. Dann empfiehlt sich oft eine Booster-Impfung. Insofern passte es gut, dass der kostenlose Test vor allem viele Menschen jenseits der 50 anlockte.

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So wie Jürgen Meidenstein. Der 59-Jährige war extra aus Bergkamen angereist, um an der Studie teilzunehmen. Man wolle zu einem repräsentativen Ergebnis beitragen, erklärte er. „Und wir wollen selbst natürlich wissen, wie der Impfschutz noch gegeben ist.“

Die persönlichen Ergebnisse werden die Probanden in zwei bis drei Wochen vom IfADo erfahren. Die Gesamtstudie soll bis Ende des Jahres veröffentlicht werden, kündigte Anne Rommel an.

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