
Der Rheinische Esel ist ein wunderbare Strecke für Radfahrer. Bis auf wenige Meter soll er asphaltiert werden. Das war und ist umstritten. © Rüdiger Barz
Rheinischer Esel sollte längst asphaltiert sein – Dämpfer für den Radverkehr
Fahrradweg
Die Entscheidung fiel nach endlosen Diskussionen 2019: Der Radweg „Rheinischer Esel“ wird asphaltiert – und sollte längst fertig sein. Doch die Arbeiten haben noch nicht einmal begonnen.
Im Jahr 2019 hieß es: „Die Asphaltierung des Rheinischen Esels wird voraussichtlich 400.000 Euro kosten und spätestens im vierten Quartal 2020 beginnen.“
Alle, die den Radweg im Südwesten Dortmunds kennen, wissen: Daraus wurde nichts. Auch Mitte 2022 ist von der angedachten Asphaltierung noch immer nichts zu sehen. Warum genau, das bleibt auch nach einer entsprechenden Anfrage an die Stadtverwaltung unklar.
„Bei der Stadt Dortmund müssen noch weitere Abstimmungsgespräche zwischen Umweltamt und Tiefbauamt geführt werden“, erklärt Stadt-Pressesprecher Christian Schön.
Termin für Ausschreibung noch offen
Daher sei derzeit noch offen, wann eine Ausschreibung zur Asphaltierung auf den Weg gebracht werden könne. Zu den finalen Kosten könne man auch erst nach Abschluss der Ausschreibung Angaben machen.
Kaum anzunehmen, dass es angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen bei den ursprünglich veranschlagten 400.000 Euro bleibt.
Neben der Stadt ist auch die Bezirksregierung in Arnsberg für den Radweg Rheinischer Esel verantwortlich. Zwischen Dortmund und Arnsberg ging es lange hin und her über die Sinn der Maßnahme – es ging natürlich um ökologische Aspekte, aber auch um die Frage, ob die Asphaltdecke auf Dauer nicht wirtschaftlicher sei für die Stadt, weil der bisherige Belag immer wieder aufgearbeitet werden musste.
„Ball liegt bei der Stadt Dortmund“
Christoph Söbbeler, Sprecher der Arnsberger Bezirksregierung, antwortet auf die Frage, wann es mit dem Ausbau des Rheinischen Esels weitergehe, mit einem Satz: „Der Ball liegt bei der Stadt Dortmund.“

An der Hellerstraße in Dortmund beginnt der Rheinische Esel, dann geht‘s Richtung Westen. © Britta Linnhoff
Zuletzt hatten die Hombrucher Bezirksvertreter 2020 nochmals diskutiert – ungeachtet des Beschlusses von 2019. Der neuerliche Vorstoß, auf die Asphaltierung zu verzichten, wurde aber von der Mehrheit der Bezirksvertreter abgelehnt.
Es blieb bei der Entscheidung der Bezirksregierung von 2019: Es wird asphaltiert, und zwar von der Hellerstraße bis zur Stadtgrenze – also die gesamte Strecke bis auf 500 Meter, die aus Umweltschutzgründen ausgespart werden.

Die Strecke des Rheinischen Esels auf Dortmunder Stadtgebiet. © Archiv
Der Rad- und Wanderweg führt über eine Strecke von insgesamt knapp zwölf Kilometern von Dortmund-Löttringhausen über Witten-Annen bis nach Bochum-Langendreer. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Eisenbahnlinie, die im Dezember 1880 eröffnet wurde. Ende der 1970er-Jahre wurde die Strecke stillgelegt.
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