Rheinischer Esel: Ist Asphalt wirklich günstiger?

© Rüdiger Barz

Rheinischer Esel: Ist Asphalt wirklich günstiger?

rnBaubeginn steht fest

Die Stadt Dortmund will den Radweg „Rheinischer Esel“ mit Asphalt attraktiver machen und Kosten reduzieren. Zwar ist klar, wann die Arbeiten beginnen, doch ist Asphalt wirklich günstiger?

von Michael Nickel

Löttringhausen, Großholthausen

, 19.10.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Worte aus Arnsberg sind deutlich. Ende August hatte die Bezirksregierung ihr Einverständnis für die Asphaltierung eines großen Teils des Rheinischen Esels auf Dortmunder Gebiet gegeben. Die Begründung ist sechs Seiten lang und liegt dieser Redaktion vor.

Am Ende der Ausführungen heißt es, dass die Instandhaltung des derzeitigen Belages zu teuer für die Stadt Dortmund sei. 2014 und 2015 habe das Tiefbauamt 40.000 Euro in 12 Einsätzen investieren müssen, um den Belag aus Dolomitsand in Schuss zu halten.

Die Asphaltierung kostet mindestens 400.000 Euro

Die Bezirksregierung erachtet den finanziellen Aufwand als plausibel und bezeichnete die Folgen einer möglichen Nicht-Asphaltierung damals als eine „unzumutbare Belastung für die Stadt Dortmund“.

Abgesehen von allen Abwägungen hinsichtlich der Ökologie wurde diese finanzielle Belastung für die Stadt letztlich als Hauptargument für die Asphaltierung aufgeführt.

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Der Asphalt kommt nun, die finanzielle Belastung ist auf den ersten Blick aber nicht geringer. Wie Stadtsprecher Christian Schön am Montag (14. Oktober) auf Anfrage vom 17. September mitteilt, belaufen sich die Kosten für den Ausbau mit Asphalt nach einer ersten Kalkulation auf rund 400.000 Euro.

Es gibt vorerst keine Antwort auf eine wichtige Frage

Darin seien zwar die Kosten für ökologische Ausgleichsmaßnahmen enthalten, aber „die Marktpreisentwicklung kann diese Summe noch erhöhen“.

Nach einer Asphaltierung fallen laut Schön erfahrungsgemäß in der ersten sieben Jahren keine Reparaturkosten an: „Im weiteren Verlauf geht die Tiefbauverwaltung von einer jährlichen Einsparung von 4000 Euro im Vergleich zum Unterhaltungsaufwand einer Dolomitsanddeckschicht aus.“

Der Rheinische Esel beginnt in Dortmund an der Hellerstraße und führt über Witten bis nach Bochum-Langendreer.

Der Rheinische Esel beginnt in Dortmund an der Hellerstraße und führt über Witten bis nach Bochum-Langendreer. © Rüdiger Barz

Wie hoch die tatsächlichen Kosten zur Unterhaltung des Rheinischen Esels seit 2014 gewesen sind, beantwortete die Pressestelle der Stadt in ihrer Antwort nicht. Auf erneute Nachfragen von Dienstag und Donnerstag (15. und 17. Oktober) verwies Christian Schön darauf, dass eine Antwort erst Anfang November möglich sein werde.

Bürgerinititve wartet seit einem Jahr auf Zahlen

Die Bürgerinitiative „Rettet den Schnee und den Löttringhauser Wald“ wartet seit einem Jahr auf Antworten aus der Verwaltung. Im November 2018 hatten Vertreter der Gruppe, die die Asphaltierung kritisiert, in der Bezirksvertretung Hombruch unter anderem nach den Instandhaltungskosten der vergangenen 20 Jahre gefragt.

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Normalerweise ist es so, dass diese Fragen an die zuständigen Ämter in der Verwaltung weitergeleitet und dort dann beantwortet werden. Eine Antwort hat die Bürgerinitiative bis heute nicht erhalten.

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Klar ist jedenfalls, wann die Asphaltierung beginnen soll. Nach derzeitigem Stand ist der Start für das dritte, spätestens jedoch vierte Quartal 2020 vorgesehen, teilt Stadtsprecher Christian Schön mit.

„Das Personal steht dann für dringende Arbeiten zur Verfügung“

Das sei das Ergebnis der notwendigen Abstimmungen zwischen Tiefbauamt und Umweltamt, nachdem die Bezirksregierung als Höhere Naturschutzbehörde Auflagen zur Amphibienzählung und zu Ausgleichsmaßnahmen bestimmt hat.

So sollen unter anderem Lebensräume und Laichgewässer entlang des Rheinischen Esels aufgewertet oder neu geschaffen werden.

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„Grundsätzlich dient die Maßnahme dazu, den Radweg attraktiver zu machen, bei gleichzeitiger Reduzierung der Folgekosten für den Unterhaltungsbezirk“, so Schön. „Gleichfalls wird unser Unterhaltspersonal nicht mehr mit wieder- kehrenden Unterhaltungsarbeiten belastet und steht für andere, dringende Arbeiten zur Verfügung.“