
© Jörg Bauerfeld
Rheinischer Esel: Der Streit um einen Radwegbelag ist beendet - oder?
Radverkehr in Dortmund
Der „Rheinische Esel“ ist keine Tiergattung, sondern ein Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse vom Dortmunder Süden nach Bochum. Seit Jahren geht es um den Belag - jetzt schon wieder.
Das Thema wurde in der Dortmunder Politik hoch- und heruntergeleiert. Auf einem Teilstück im Dortmunder Süden soll der beliebte Rad- und Fußweg, der „Rheinische Esel“, asphaltiert werden.
Seit Jahren hauen sich die Gegner und Befürworter das Pro und Contra um die Ohren. Im Februar 2018 hatte die Bezirksvertretung in Hombruch schon beschlossen, ein Teilstück des Weges zu asphaltieren - und zwar zwischen der Hellerstraße im Osten und der Stadtgrenze zu Witten im Westen.
Veto vonseiten der Naturschutzbehörde
Vor zwei Jahren war es die Naturschutzbehörde, die ihr Veto einlegte. Mit einer Asphaltierung wurde es erst einmal nichts. Auch die Bürger fanden die Idee einer Asphaltdecke nicht besonders gut. 1500 Unterschriften wurden gegen den nicht gewünschten Wegebelag gesammelt.

Die Beschilderung des Rheinischen Esels, hier in Kruckel. © Jörg Bauerfeld
Und es wurde ein langer Streit um die Länge der Asphaltierung. 1400 Meter oder nur 800 Meter? Ist Naturschutzgebiet betroffen oder nicht? Die Bezirksregierung in Arnsberg entschied dann 2019 - es wird asphaltiert, von der Hellerstraße bis zur Stadtgrenze. Bis auf 500 Meter, die ausgespart werden.
Eine Eingabe aus der Bürgerschaft
Ruhe war damit im Stadtbezirk Hombruch noch nicht eingekehrt. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung in Hombruch, am 15. September 2020, lag noch einmal eine Eingabe aus der Bürgerschaft auf dem Tisch der BV-Mitglieder.
Der Bürger, in dem Falle handelte es sich um Detlef Münch, Ratsmitglied für die FBI in Dortmund, der eigentlich keine Sitzung der BV-Hombruch auslässt. Und der forderte in einem Antrag die Aufhebung des Beschlusses zur Asphaltierung des Rad- und Wanderweges „Rheinischer Esel“.
Aber warum? „Ich bewerte den Beschluss als großen Fehler und möchte Ihnen noch einmal die Möglichkeit geben, diesen Fehler zu revidieren“, sagt Münch. Und er nimmt als Beispiel die Entscheidung in der Bolmke.
400.000 Euro an Kosten fallen an
Dort werde von einem Weg Asphalt aus der Natur hinausgenommen, hier würde man es genau andersherum machen. Das Ganze würde rund 400.000 Euro kosten - ohne Förderung.
Es bleibe Stückwerk, da 500 Meter aus Naturschutzgründen nicht asphaltiert würden. Bochum und Witten hätten den Fehler schon begangen, Dortmund sollte es nicht nachmachen.
Bei den meisten Mitgliedern der BV Hombruch biss Münch mit seinem Antrag jedoch auf Granit. Die Mitglieder bestätigten ihre erste Entscheidung pro Asphaltierung. Vielleicht war es der letzte Versuch, die Asphaltierung zu verhindern - oder?
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
