Das Gasthaus Alt Syburg ist das markanteste Gebäude unterhalb der Hohensyburg.

Das Gasthaus Alt Syburg ist das markanteste Gebäude unterhalb der Hohensyburg. Maggie Schubert, die Tochter des ehemaligen Inhabers, will es nicht übernehmen. © Schubert

Neue Aussichten für Traditions-Restaurant: Am „Alt Syburg“ tut sich was

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Das Restaurant „Alt Syburg“ in Dortmund gehörte zu den traditionsreichen Gastronomien an der Hohensyburg. Seit dem Tod des Inhabers steht das markante Haus leer. Doch jetzt gibt es Hoffnung.

Syburg

, 17.10.2022, 05:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das „Alt Syburg“ am südlichen Ende von Dortmund hat die goldenen Zeiten des Stadtteils Syburg mitgeprägt. Das Restaurant an der Hohensyburgstraße mit dem kleinen Spielplatz und dem großen Biergarten war bis zuletzt ein beliebter Anlaufpunkt im Ortsteil.

Als Inhaber Esed Trako am 3. November 2020 – einen Tag nach dem Corona-Lockdown – plötzlich starb, brach einer der letzten Treffpunkte der Syburger und Buchholzer Bürger weg. Die schmucke Immobilie stand leer, der große Garten verwilderte mehr und mehr.

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Doch jetzt gibt es Neuigkeiten: Die Erbengemeinschaft bietet das Haus zum Verkauf an und hat es rundum wieder auf Vordermann gebracht. Als „Traum-Restaurant in Top-Lage“ wird die Immobilie angeboten.

Zum denkmalgeschützten Gebäude gehören auch zwei Wohnungen.

Zum denkmalgeschützten Gebäude gehören auch zwei Wohnungen. © Schubert

„Leider hat sich das alles sehr lange hingezogen“, bedauert Esed Trakos Tochter Malgorzata „Maggie“ Schubert. „Anfangs gab es viele Interessenten, doch uns waren die Hände gebunden.“ Monatelang hätten sie als adoptierte Stieftochter und die Miterben auf den Erbschein gewartet.

Familie möchte das Restaurant nicht übernehmen

„Das ist ein schönes Objekt mit vielen Möglichkeiten und dem schönsten Biergarten in Dortmund“, sagt Maggie Schubert. „Man sitzt mitten im Grünen.“

Das Restaurant sei komplett funktionstüchtig und gut erhalten. Ihr Vater habe alles sehr ordentlich hinterlassen. Obwohl sie viele Jahre im Alt Syburg mit gearbeitet hat, kommt eine Übernahme des Restaurants für Maggie Schubert nicht infrage. Sie arbeitet selbst im Hotelleriebereich, die Arbeitszeiten eines Gastronoms möchte sie sich aber nicht antun.

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Doch ihr liegt das Alt Syburg sehr am Herzen und ihr ist wichtig, es in gute Hände zu übergeben. „Ich habe jede Ferien dort gearbeitet und kannte die Stammgäste. Alle gingen zu Esed, so war das. Sie gingen mit dem Hund raus und kamen auf ein Bierchen vorbei.“

Blick in den Saal von Alt Syburg

Blick in den Saal von Alt Syburg © Schubert

Als ihr Vater – „ein Vollblutgastronom“, der auch das Lokal Blumenhain in Schwerte führte – das Haus 1993 übernahm, sei die obere Hohensyburgstraße eine Mega-Lage gewesen. „Damals gab es noch die Pfingstkirmes, zu der ganz Dortmund kam, und Rock in den Ruinen.“

Das Landhaus Syburg, in dem heute Flüchtlinge und Obdachlose gastieren, wurde damals sehr erfolgreich geführt. Maggie Schubert hat dort ihre Ausbildung gemacht – nur wenige Schritte vom Lokal ihres Vaters entfernt.

Markantes Gebäude im Syburger Ort

Jetzt macht es sie traurig, mitanzusehen, wie das Traditionshaus brach liegt. Zum circa 1863 erbauten und gut erhaltenen Gasthaus mit dem markanten Turm und Jugendstil-Elementen gehören ein großer und ein kleiner Saal sowie ein Entree mit Bar. Hinzu kommen Personalzimmer und zwei fertige Wohnungen sowie reichlich Parkplätze und der große Garten mit Grillhaus.

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Das Gebäude hat eine Gesamtfläche von 458 Quadratmetern, davon 300 Quadratmeter Gastraum. Das Grundstück umfasst rund 2.700 Quadratmeter. Das denkmalgeschützte Objekt wird in einem großen Immobilienportal für 1.200.000 Euro provisionsfrei angeboten.

Der Biergarten ist etwas Besonderes: Unter alten Bäumen und mitten im Grünen.

Der Biergarten ist etwas Besonderes: unter alten Bäumen und mitten im Grünen. © Schubert

Esed Trakos Ex-Schwiegersohn Sascha Schubert spricht von einem „Ausnahme-Restaurant“ und „einer der schönsten Gastronomien der Umgebung“. Der Immobilienberater kümmert sich um die Vermarktung. „Der Biergarten mit den alten Bäumen ist ein Traum“, sagt er und hofft mit der Familie des ehemaligen Wirts, dass wieder Leben einkehrt in Garten und Gasthaus.