Reisen während des Krieges? „Die Leute haben Hunger auf Urlaub“

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Reisen während des Krieges? „Die Leute haben Hunger auf Urlaub“

rnTourismus

Welche Rolle spielt der Ukraine-Krieg bei Urlaubsplanungen der Dortmunder? Wir haben Dortmunder Reiseexperten gefragt. Die haben auch einen Tipp für die Urlaubsbuchung.

Dortmund

, 13.03.2022, 17:31 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Anfang März weist das RKI keine Länder mehr als Hochrisikogebiet aus. Doch inwiefern spielt der Krieg in der Ukraine eine Rolle bei den Urlaubsplanungen der Dortmunder? Das haben wir bei Dortmunder Reiseexperten nachgefragt.

Michael Draeger vom Reisecafé Stoffregen meint: „Die Leute haben Hunger auf Urlaub“. Dennoch würden einige seiner Kunden überlegen, ob sie jetzt, wo es den Menschen in der Ukraine so schlecht geht, wirklich verreisen sollten.

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Flex-Tarif sehr beliebt

Trotz mancher Überlegung wollen seine Kunden trotzdem verreisen, meint Draeger. Besonders beliebt sei aktuell der Flex-Tarif, „der ist fast in jeder Buchung mit drin“. Dort kann man seine gebuchte Reise bis zu 14 Tage vor Beginn noch kostenlos stornieren oder ganz bequem umbuchen. Zwischen 30 und 50 Euro kostet der Tarif, je nach Reisepreis. Für Reisebüros sei der Tarif „Fluch und Segen zugleich“, so Draeger, da er an einer stornierten Reise nichts verdient, Kunden dadurch aber eher eine Reise buchen.

Trotz des Flex-Tarifs empfiehlt Michael Draeger seinen Kunden aber auch eine Reiserücktrittsversicherung, die Covid-Erkrankungen abdeckt. Denn wer sich nach Ablauf der Stornierungsfrist mit dem Coronavirus infiziert, guckt sonst in die Röhre.

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Draeger weist trotz der aktuell hohen Nachfrage nach Reisen nochmal darauf hin, dass die Reise- und Tourismusbranche nach wie vor noch nicht gesichert sei: „Wir sind noch lange nicht über den Berg.“

Kunden etwas zurückhaltender

Kurt Hosbach, Leiter vom TUI-Reisecenter, könne grundsätzlich schon feststellen, dass die Menschen seit Beginn des Krieges in der Ukraine ein bisschen zurückhaltender mit ihren Urlaubsplanungen geworden seien.

Dennoch bestehe nach wie vor großes Interesse, denn: „Die Leute wollen alle weg.“ Vor allem die Karibik sei beliebt, aber auch alle Robinson Clubs seien für den März restlos ausgebucht: „Da ist kein Bett mehr frei“, so Hosbach.

Kurt Hosbach im TUI Reisecenter an der Kuckelke.

Kurt Hosbach im TUI Reisecenter an der Kuckelke. © Julien März

Kunden würden aktuell vor allem besonders häufig nach dem Flex-Tarif fragen. Den Flex-Tarif kann Kurt Hosbach auch nur empfehlen: „Wer günstig verreisen will, sollte jetzt den Flex-Tarif buchen“, meint er. Denn aktuell seien die Preise der Veranstalter noch günstig, das würde sich aber bald ändern.

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„Seit zwei Jahren schon ist das Buchungsverhalten der Kunden zurückhaltender“, meint Sibylle Dworak von Lensing Reisen. Bisher hätte sie aber nicht feststellen können, dass sich seit Beginn des Kriegs in der Ukraine etwas am Verhalten oder an den Planungen der Kunden geändert hat.

Die Kunden würden sich aber seit Beginn der Pandemie kurzfristiger für Reisen entscheiden, noch Anfang März sei für die Osterferien noch jede Menge frei – vor der Pandemie unvorstellbar, meint Dworak.