Der Pleckenbrinksee. An einer rustikal überdachten Schautafel kann man sich über das relativ junge Bergsenkungsgewässer, das im Herbst 2007 entstanden ist, informieren.

© Carsten Janecke

Radfahren pur: Über Stock und Stein nach Dortmund, Unna und Kamen

rnRadtour der Woche

Viele Neuentdeckungen auf der Feierabend-Radtour durch Kamen, Unna und Dortmund. Die Strecke bietet wunderbare Momente – wie am Wickeder Pleckenbrinksee.

Kamen

, 31.07.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf in den Sattel am Wochenende oder am Feierabend, wenn man sich dazu gerade noch aufraffen kann. Die Kurztouren rund um Kamen, nicht länger als 10 bis 15 Kilometer, sind ideal an diesen lauen Sommerabenden und streifen auch die Nachbarstädte Dortmund, Unna, Bergkamen und Werne. Dazu zählt der Radweg „K3“, einer von zehn ausgeschilderten Touren, die durch die kleinen quadratischen K-Schilder erkennbar sind. Der K3 ist ein interessanter Rundkurs, auf dem man an jedem Punkt der Strecke einsteigen kann. Er führt beispielsweise zum Pleckenbrinksee, ökologisches Kleinod in Dortmund-Wickede, der beim jüngsten Unwetter viel Wasser schluckte. Und jetzt geht´s los.

Unterwegs auf dem K3. Die Karte der Stadt Kamen gehört zur Tourensammlung von K1 bis K10.

Unterwegs auf dem K3. Die Karte der Stadt Kamen gehört zur Tourensammlung von K1 bis K10. © Stadt Kamen

Start in Methler vorbei an liebevoll gestalteten Schildern

Start für uns ist in Methler. Gestartet werden kann, siehe Karte, aber auch in Dortmund und Unna, wobei zu beachten ist, dass die Körne-Brücke zurzeit nicht vorhanden ist. Sie steht aber kurz vor der Anlieferung, sodass der Umweg bald entfällt.

Vom Jägerweg geht es für uns nach rechts in die Birkenstraße mit der Vorbeifahrt an den aufwendig und liebevoll gestalteten Straßenschildern der Straßen Im Rehwinkel, Dachsweg, Fasanenweg und Am Fuchsbau. Dann geht es scharf links in die Waldstraße, die bereits bis nach Dortmund-Husen reicht. Es geht weiter über den südlichen Zipfel der Straße „Im Telgei“ in die Straße „Bauerholz“. Schnell steht man dort vor dem Bahnübergang der Linie Dortmund-Hamm, weil man die Abfahrt links in den Wiedeloh verpasst hat. Egal, man kann auch die Denkmalstraße nehmen. Und erhält noch einen Blick auf die Kirche der Evangelischen Friedenskirchengemeinde Dortmund-Nordost. Das „Haus Lahr“ von Branka Udovicic, nach Corona-Lockdown wieder geöffnet, wird als Einkehrmöglichkeit empfohlen.

Über idyllische Wege zum Pleckenbrinksee

Idyllischen Wegen folgend geht die Tour – durch die Brückensperrung mit Umweg – über die Körne, Husener Straße, Wickeder Straße und Weststraße auf den Pleckenbrink, dort wo einer der Höhepunkte der Tour zu sehen ist: der Pleckenbrinksee.

An einer rustikal überdachten Schautafel kann man sich über das relativ junge Bergsenkungsgewässer, das im Herbst 2007 entstanden ist, informieren. Der grund- und regenwassergespeiste See bedeckt zeitweise eine Fläche von über 5,6 Hektar und ist bis zu 1,5 Meter tief.

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Er entstand in einem um 1930 entstandenen Bergsenkungsbereich auf einer landwirtschaftlichen Fläche nach Defekten an der Drainage und der Pumpeinrichtung. „Dadurch entstand in kürzester Zeit ein von Grund- und Regenwasser gespeistes Gewässer, welches sofort von Vögeln, inzwischen aber auch von Teichfröschen, Bergmolchen, Libellen und vielen anderen Wasserinsekten genutzt wird“, heißt es auf der Tafel.

Vögel sind dort abgebildet, die den See als Rast- und Brutplatz nutzen - wie die Schafstelze, der Höckerschwan oder der Kiebitz.

Alle Wege führen zum K3 - er ist nicht nur aus Kamen, sondern auch aus Dortmund und Unna gut zu erreichen. Die abwechslungsreiche Strecke führt über nicht ganz zehn Kilometer und eignet sich als Feierabend-Tour.

Alle Wege führen zum K3 - er ist nicht nur aus Kamen, sondern auch aus Dortmund und Unna gut zu erreichen. Die abwechslungsreiche Strecke führt über nicht ganz zehn Kilometer und eignet sich als Feierabend-Tour. © Carsten Janecke

Streckenlänge für den Feierabend viel, aber nicht zu viel

Über die Wasserkurler Straße erreicht man die Wasserkurler Straße auf Unnaer Gebiet und biegt in die malerische Buderussiedlung mit ihren historischen Siedlungshäusern ein. Auf einer Infotafel erfährt man, dass die ersten 80 Häuser der Bergarbeiterkolonie vor 100 Jahren zum Jahreswechsel 1917/18 fertiggestellt wurden. In der Siedlung ist übrigens auch die Hochschule Unna zu finden. Auch hier lohnt der Blick auf das modere Gelände der Bildung.

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Lässt man die historische Siedlung hinter sich, geht es auf einen schmalen Feldweg, der einen fast aus dem Sattel hebt, wenn man zu schnell fährt. Das ist Radfahren pur.

Am Ende stehen für den Rundkurs etwa zehn Kilometer auf dem Tacho - wer über Zubringer die Strecke angefahren hat, kommt auch auf die doppelte Menge. Für einen Feierabend viel, aber nicht zu viel. Na dann, auf in den Sattel!