Polizei und Rettungsdienste in Alarmbereitschaft
Mai-Wochenende
DORTMUND Auf zwei Großkampf-Tage am Wochenende bereiten sich Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Notaufnahmen der Krankenhäuser vor. Sowohl bei der "Mayday" als auch den "Rock in den Ruinen" am 30. April kommt es jedes Jahr zu Auswüchsen.

Die Mayday lockt 25.000 Besucher in die Westfalenhalle.
In einer Woche ist es wieder soweit. Polizei, Rettungskräfte und die Notaufnahmen der Kliniken rüsten sich für Großkampftage. Zur Mayday kommen jährlich gut 25.000 Besucher, zum Ruinen-Rock an die 12.000.
Allein 363 Mal rückten letztes Jahr die Rettungswagen aus. Eine Woche später, am Wochenende 6. / 7. Mai, waren es 109 Einsätze weniger. Bei den Auswüchsen in 2008, Dach-Spaziergang und Klippen-Stürze, mussten auch Höhenretter und Taucherstaffel ran.
In den Notaufnahmen des Klinikums stellt man sich zwar aufs nächste Wochenende ein, sie fahren aber personell keine Doppelbesetzung. „Das taten sie zuletzt zur Loveparade 2008“, erinnert sich Sprecher Jörg Kühn. Schon an normalen Wochenenden landen bis zu einem halben Dutzend alkoholvergifteter Jugendlicher in der Kinderklinik, nicht selten erst zwölf, 13 Jahre jung und mit über zwei Promille abgefüllt. Dr. Hans Lemke, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, weiß aus Erfahrung: „Sonnige Wochenenden sind die schlimmsten.“ Und: „Die Patienten werden immer aggressiver. Wir haben eine Standleitung zur Polizei.“
Unser Freund und Helfer freut sich nicht auf den 1. Mai: Neun Blutproben, fünf Festnahmen wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, zehn wegen Verbreitung von Falschgeld, Diebstahl und Hehlerei gestohlener Navis gehörten zur „Mayday“-Bilanz 2009. 15 stark alkoholisierte Jugendliche übergab die Polizei bei Ruinen-Rock in elterliche Obhut. Starke Präsenz zeigen die Beamten diesmal rund um den Mai-Umzug des Gewerkschaftsbundes: Dort griffen letztes Jahr 300 Neonazis aus dem Hinterhalt die Teilnehmer an.