Polizei beschlagnahmt Chips nach „Hot Chip Challenge“ in Dortmund Jugendlichen ging es nach Verzehr nicht gut

Nach „Hot Chip Challenge“: Polizei beschlagnahmt scharfe Chips in Kiosk
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Regelmäßig warnt die Polizei vor Betrügern oder Taschendieben. Aber die Information, dass zu scharfe Snacks eine Gefahr darstellen, ist neu. Die Schule zweier Minderjähriger habe die Behörde auf das Problem aufmerksam gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag (8.9.). Einem Kioskbetreiber sind Produkte behördlich abgenommen worden.

Die beiden Jugendlichen (14 und 16 Jahre alt) hätten am Vortag einen sogenannten „Hot Chip“ gegessen, heißt es: „Hierbei handelt es sich um extremst scharfe Chips, von deren Verzehr die Dortmunder Polizei daher dringend abrät.“ Die Jugendlichen hätten nach dem Essen der Chips „gesundheitliche Probleme“ gehabt.

In den sozialen Medien kursiert eine „Challenge“: Menschen filmen sich beim Verzehr und ihre Reaktion darauf. Schon fürs Öffnen der Packung ziehen viele Gummihandschuhe an.

Nach dem Hinweis der Schule hat die Polizei Dortmund zusammen mit dem Ordnungsamt einen Kiosk an der Mozartstraße in der Nordstadt überprüft. „Es wurde eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gefertigt, der konkrete Tatbestand wird aktuell geprüft“, heißt es. Das Produkt eines tschechischen Herstellers ist aber frei verkäuflich und nicht verboten.

Chips-Packungen sichergestellt

Bei dem Einsatz habe man die übrigen Packungen des Produkts „zur Gefahrenabwehr“ sichergestellt, heißt es von der Polizei. Auf einem Foto der Polizei ist zu sehen, dass jede Packung 10 Euro koste. Außerdem wurde ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz bemerkt. Wegen fehlender Steuerbanderolen an E-Zigaretten sei Steuerhehlerei festgestellt worden.

Auch aus anderen Schulen gebe es Meldungen über „Hot Chips“, so die Polizei Dortmund. Die Behörde bittet Lehrpersonal sowie Eltern darum, Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, dass der Verzehr „stark gesundheitsgefährdend“ sein könne. Die Verpackungen sind der Form eines Sargs nachempfunden.

Bericht über Todesfall

„Kioskbetreiber und sonstige Verkaufsstellen von ‚Hot Chips‘ sollten sich der potenziellen Gesundheitsgefahr für die Käuferinnen und Käufer bewusst sein und den Verkauf aus präventiven Gründen unterlassen“, formuliert die Polizei Dortmund.

In den USA ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein 14-Jähriger nach dem Verzehr so eines Chips sogar gestorben. Dort arbeite der US-amerikanische Produzent des Mutproben-Snacks nun daran, das Produkt aus dem Verkehr zu nehmen, heißt es.

Der kontrollierte Dortmunder Kioskbesitzer sagt zu den ihm abgenommenen Produkten: „Es ist zwar ärgerlich, aber was soll ich machen? Ich mache mir deswegen keinen Kopf.“ Er verweist auf die Fälle aus den USA: „Ich verkaufe es nicht mehr an Kinder, fertig, aus."

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