Junge stirbt nach Verzehr eines scharfen Tortilla-Chip So riskant ist die „Hot Chip Challenge“

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Der Mund brennt, die Augen tränen, der Schweiß perlt: Extreme Schärfe ist gerade für Kinder und Jugendliche eine gesundheitliche Gefahr. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Wie die New York Times berichtet, ist in den USA ein 14-Jähriger nach dem Verzehr eines scharfen Tortilla-Chip sogar gestorben. Auch die Behörden im US-Bundesstaat Massachusetts warnen Nachahmer.

Anlass ist die sogenannte „Hot Chip Challenge“. Menschen dokumentieren dabei in sozialen Netzwerken, wie sie einen besonders scharfen Tortilla-Chip essen. Eine Mutprobe, die vor allem Jugendliche und Kinder fasziniert und auch in NRW schon für einen medizinischen Großeinsatz gesorgt hat.

Der Blutdruck kann außer Kontrolle geraten

Der Chip, um den es geht, soll 500-mal schärfer sein als Tabasco-Soße. Verantwortlich für die Schärfe von Chili-Produkten ist der Stoff Capsaicin.

Wer Capsaicin in hohen Mengen zu sich nimmt, muss zum Beispiel eine Bluthochdruckkrise befürchten, wie das BfR warnt. Das heißt: Der Blutdruck steigt innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich wird.

Die Schärfe kann außerdem starke Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot verursachen. Kinder und Jugendliche reagieren dabei empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene, so das BfR.

Nicht in die Augen greifen

Die Verbraucherzentrale des Saarlandes macht auf ein weiteres Risiko aufmerksam: Wer sich mit Resten von Chili-Pulver an den Händen in die Augen fasst, muss dort mit starken Reizungen rechnen.

Gut zu wissen: Gegen das starke Brennen im Mund durch Capsaicin hilft Wasser nicht. Da der Stoff aber fettlöslich ist, können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg schreibt.

Auch stärkehaltige Lebensmittel wie Reis oder Brot können - in Kombination mit Speiseölen oder -fetten - der Schärfe etwas entgegensetzen.

Immer wieder tauchen bei TikTok Challenges auf, die gefährlich werden können. Der 15-jährige Elias aus Olfen starb vermutlich nach der sogenannten Deo-Challenge.

dpa