Pläne für Gartenstadt-Radweg nehmen Fahrt auf
10 Millionen Euro Kosten
Die Pläne für den Bau des Gartenstadt-Radwegs werden wieder aktuell. Der Regionalverband Ruhr hat einen neuen Fördertopf für den 5,3 Kilometer langen Rad- und Wanderweg aufgetan, der auf einer alten Bahntrasse im Osten der Innenstadt von der Westfalenhütte bis zum Phoenix-See führen soll - quer durch Körne und die Gartenstadt.

Auf diesem Gelände soll der Gartenstadtradweg entstehen.
Rückblende: Schon Mitte 2012 hatten die Gremien des Regionalverband Ruhr (RVR) beim Aufstellen eines Konzepts zum Ausbau des regionalen Radwege-Netzes grünes Licht für den Gartenstadt-Radweg gegeben. Er soll die alte Trasse der Hoesch-Bahn zwischen der Westfalenhütte und dem damaligen Phoenix-Werk in Hörde nutzen.
Die geplante Route:
Das Problem: Weil es auf der Strecke viele Brücken gibt, die zum Teil erneuert werden müssen, sind die Kosten sehr hoch. 2012 wurden sie mit 14 Millionen Euro veranschlagt. Inzwischen haben die Planer nach Informationen unserer Redaktion auf 10,5 Millionen Euro abgespeckt.
RVR muss 2,1 Millionen Euro dazuzahlen
Doch auch die müssen erst einmal aufgebracht werden. Die Hoffnung, den Radewege-Ausbau zu 80 Prozent aus Mitteln des Ökologieprogramms Emscher-Lippe (ÖPEL) finanzieren zu können, zerschlugen sich Mitte 2013, weil die Förderquelle versiegte. Seitdem liegen die Planungen für den Gartenstadt-Radweg auf Eis.
Doch jetzt bekommen sie neuen Schub. Das Radwege-Programm des RVR, darunter auch der Bau des Gartenstadt-Radwegs, soll jetzt mit Hilfe des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms NRW vorangetrieben werden. So beschloss es der RVR-Planungsausschuss am Mittwoch. Man geht weiterhin davon aus, dass 80 Prozent der Kosten übernommen werden. 20 Prozent – im Fall des Gartenstadt-Radwegs also etwa 2,1 Millionen Euro – muss der RVR selbst tragen.
Grüne: Radweg soll schon 2018 fertig sein
Erfreut über die Entwicklung zeigten sich bereits die Grünen. „Ein wichtiger Ausbauteil des innerstädtischen Radwegs kann damit endlich realisiert werden, ohne Kosten für die Stadt“, stellt Ratsfraktions-Sprecherin Ingrid Reuter fest. Es werde nicht nur ein lang gehegter Wunsch der Bürger in diesen Stadtteilen umgesetzt, merkt Matthias Dudde als Planungsexperte der Grünen an, „sondern auch ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Mobilität und einer tatsächlich fahrradfreundlichen Stadt gesetzt“.
Der RVR will die Mittel aus dem Wirtschaftsförderungsprogramm kurzfristig beantragen. Vor Baubeginn muss sich der Verband dann allerdings noch einige Grundstücke an der Trasse sichern. Der Zeitrahmen ist auf jeden Fall gesetzt: Die geförderten Maßnahmen müssen innerhalb von sechs Monaten nach Bewilligung der Fördermittel begonnen und innerhalb von drei Jahren beendet sein. „Die Dortmunder könnten sich also schon 2018 über die neue Verbindung freuen“, sind die Grünen optimistisch.
Picknick-Platz für Radler ist denkbar
Und ein breites Bündnis verschiedener Organisationen macht sich bereits Gedanken, wie man den neuen Radweg einbinden und nutzen kann – etwa für neue Verbindungen und Überwege im Stadtteil. Im Blick hat man dabei vor allem den ehemaligen Körner Bahnhof neben der Libori-Kirche, der für Freizeit und Naturschutz am Rande des neuen Radwegs genutzt werden kann.
Denkbar ist etwa ein Picknick-Platz für Radler. Und es könnte die Industriekultur, die mit der alten Hoeschbahn-Trasse verbunden ist, dokumentiert werden. Weitere Flächen, die am Rande des Gartenstadt-Radwegs entwickelt werden könnten, gebe es nördlich des Übergangs am Defdahl und nahe der Freiligrathstraße in der Gartenstadt.