Ab Freitag (28.2.) gilt das Halteverbot in der Silberhecke.

© Susanne Riese

Park-Chaos im Wohngebiet nach Knöllchen: „Patentrezept gibt es nicht“

rnÄrger um Gehwegparken

In Dortmund-Wellinghofen gibt es eine Lösung für das Park-Problem, dem eine Buslinie zum Opfer fiel. Doch an vielen anderen Stellen im Dortmunder Süden bestehen die Engpässe weiter.

Hörde, Aplerbeck, Wellinghofen, Berghofen

, 26.01.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Halbseitiges Parken auf dem Gehweg ist in der Regel nicht erlaubt, aber trotzdem überall gängige Praxis. Schreitet das Ordnungsamt ein – was meist nach einer Beschwerde der Fall ist – geht das Drama los: Die Autos werden auf der Straße geparkt, manchmal ohne Sinn und Verstand, sodass größere Fahrzeuge nicht mehr durchkommen. In der Straße „Silberhecke“ in Dortmund-Wellinghofen führte das dazu, dass der Linienbus dort nicht mehr fuhr.

Die beteiligten Behörden fanden in Abstimmung mit DSW21, Polizei und Hörder Politikern für die Silberhecke eine Lösung: alternierendes Parken. Das bedeutet Parken auf beiden Seiten, aber abwechselnd. Wenn auf einer Fahrbahnseite geparkt wird, gilt gegenüber auf der anderen Seite ein absolutes Haltverbot. Ausreichende Abstände sorgen dafür, dass Fahrzeuge, die sich begegnen, einander ausweichen können.

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Sicherer für Radfahrer und den Linienbus

Das sei auch für Radfahrende auf der Straße im Begegnungsfall mit Pkw und dem Bus sicherer und damit besser als zuvor, teilt die Stadt mit. „Diese Abstände müssen also größer sein, als nur die einfache Länge eines Parkplatzes.“ Parkmarkierungen auf der Fahrbahn sollen das demnächst vorgegeben, als Übergangslösung wurden jetzt Halteverbotsschilder aufgestellt. Rechtskräftig wird das Verbot ab Freitag (28.1.).

Auch in der Overgünne wird weitgehend auf dem Bürgersteig geparkt.

Auch in der Overgünne wird weitgehend auf dem Bürgersteig geparkt. © Susanne Riese

„Für Anwohnende und Besucher an der Silberhecke bedeutet diese Lösung allerdings den Wegfall von rund 35 bis 40 Parkplätzen. Dafür jedoch kann der Linienbetrieb von DSW21 wieder aufgenommen werden und die Gehwege stehen gleichzeitig vollständig den zu Fuß Gehenden zur Verfügung“, erklärt Stadtsprecher Christian Schön.

Die Verkehrsüberwachung werde den Bereich entsprechend kontrollieren und Verstöße sanktionieren. Verkehrswidrig geparkte Pkw werden auch abgeschleppt, kündigt die Behörde an.

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Das Parken mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig zu erlauben, war in der Silberhecke nicht möglich. Dazu Christian Schön: „Um auf dem Gehweg legal parken zu können, müssen neben dem parkenden Fahrzeug noch zwei Meter Restgehwegbreite verbleiben. In der Silberhecke sind die Gehwege gerade mal zwei Meter breit.“

Einbahnstraßenregelung wäre keine gute Lösung

Eine Einbahnstraßenregelung, wie sie einige Anwohner forderten, würde die Verkehre in den noch engeren Nebenstraßen erhöhen. Die Fahrwege der Anwohner würden sich ebenfalls verlängern und somit auch die Luftbelastung steigern. Auch der Busverkehr müsste sich an die Einbahnstraßenregelung halten, was problematisch wäre.

Zudem zeigten die Erfahrungen, dass sich das Geschwindigkeitsniveau in Einbahnstraßen meistens erhöht und die Vorsicht der Autofahrer nachlässt, so die Stadt Dortmund.

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Gehwegparken ist an vielen weiteren Stellen im Dortmunder Süden ein Problem, wie Christian Schön auf Anfrage bestätigt: „Das Thema ist seit längerer Zeit im Fokus der Bürgerinnen und Bürger, entsprechend gibt es die unterschiedlichsten Beschwerden zu dem Thema.“

Viele weitere Problemstellen im Dortmunder Süden

In der Straße „Auf der Kuhweide“ in Benninghofen, an der Busenbergstraße in Berghofen oder in der Westendorfstraße in Aplerbeck gibt es immer wieder Probleme. Parken die Fahrzeuge auf dem Gehweg, ist es für Fußgänger zu eng, parken sie auf der Fahrbahn, ist kaum ein Durchkommen mehr für Pkw.

Die Overgünne beispielsweise – schon jetzt ein Nadelöhr – wäre kaum befahrbar, würden alle Autos komplett auf der Straße stehen.

Eine allgemeine Lösung hat auch die Stadt nicht zur Hand. Es gebe kaum exakt vergleichbare Situationen, erklärt Christian Schön. „Man muss sich in jedem Einzelfall immer vor Ort ein Bild machen und die Möglichkeiten abwägen. Ein Patentrezept gibt es nicht.“ Die Silberhecke aber sei wegen der Buslinie ein besonderer Fall.