An zahlreichen Straßen in Dortmund parken die Anwohner jetzt auf der Fahrbahn statt teilweise auf dem Gehweg. Nun ist kaum noch ein Durchkommen.

© Jörg Bauerfeld

Ärger an der Busenbergstraße: Nach Knöllchen wird es eng auf der Fahrbahn

rnWohnen in Dortmund

Gibt es offizielle Beschwerden, muss die Stadt handeln. Und plötzlich wird es an einer Straße im Dortmunder Süden eng. Für reguläres Parken ist diese gar nicht ausgelegt.

Berghofen

, 26.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eine Situation wie sie in den meisten Dortmunder Vororten zu finden ist. Es gibt zu viele Wohnungen, zu viele Autos und zu wenig Parkplätze.

Die Straßen sind in der Breite meist noch auf dem Stand von vor-vorgestern und überhaupt nicht auf die aktuelle Lage ausgelegt, weder für den ruhenden noch für den laufenden Verkehr.

Bei Beschwerden rückt das Ordnungsamt an

Geparkt wird hier oft gegen die Vorschrift, sprich: auf dem Gehweg. Zur Hälfte oder komplett, aber eben nicht konform mit der Straßenverkehrsordnung. Denn solange keine Schilder das Gegenteil anzeigen, ist das Parken dort verboten. Das regelwidrige Verhalten geht indes so lange gut, wie sich die Anwohner einig sind.

Beschwert sich plötzlich einer über Fahrzeuge auf dem Gehweg, ist die Stadt gezwungen einzuschreiten. Es gibt Knöllchen und Abschleppandrohungen. Also parken die Autofahrer ihre Fahrzeuge nicht mehr auf dem Gehweg, sondern regelkonform auf der Fahrbahn.

Das Dilemma zeigt sich hier, wenn erst einmal Gegenverkehr kommt. Vor allem am Abend gibt es dann keine Ausweichmöglichkeiten mehr.

Das Dilemma zeigt sich hier, wenn erst einmal Gegenverkehr kommt. Vor allem am Abend gibt es dann keine Ausweichmöglichkeiten mehr. © Jörg Bauerfeld

Die Konsequenz: Es wird eng auf der Straße. So war es in der Straße „Silberhecke“ in Dortmund-Wellinghofen. Hier wurde die Straße dermaßen zugeparkt, dass die DSW21 ihre Busse nicht mehr durchfahren ließ. Aber es sind nicht nur die Busse. Die Sorge geht um, dass auch Krankenwagen oder die Feuerwehr am Ende nicht mehr rechtzeitig ihr Ziel erreichen.

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So auch in der Busenbergstraße in Berghofen. Auch hier gab es Beschwerden, auch hier gab es Knöllchen und auch hier stehen die Fahrzeuge jetzt auf der Fahrbahn. Da es aber weder eingezeichnete Parkbuchten oder andere Hilfslinien gibt, ist spätestens in den Abendstunden Chaos angesagt. Die Straße steht so voll, dass ein Durchkommen schwierig ist.

Das sagen die User in den öffentlichen Netzwerken

Und im Netz läuft die Diskussion auf Hochtouren. Die Meinungen gehen weit auseinander – vom gerechtfertigten Einschreiten des Ordnungsamtes bis hin zu Unverständnis. Hier ein paar Auszüge:

„Da kann man dem Ordnungsamt danken.... völlig sinnloser Weise wurden alle Autos aufgeschrieben, die seit Jahren immer mit auf dem Gehweg parken....unfassbar sinnlose Aktion und logische Konsequenz, dass es nun eng wird........“

„Autos haben auf dem Gehweg nichts zu suchen. Meine Frau fährt permanent Slalom mit dem Kinderwagen. Das ist nicht Sinn und Zweck der Sache ...“

„Es wäre für alle Autofahrer ganz gut, wenn sie ihr Gehirn einschalten würden. Wenn alle nur auf einer Straßenseite parkten, käme auch die Feuerwehr durch.“

„Ein Parkverbot auf dem Gehweg berechtigt nicht automatisch das Zuparken der Straße. Dann muss man halt mal etwas weiter weg parken und ein paar Meter laufen.“

Aber was kann man tun? Gefordert ist nun die kommunale Politik. Das weiß auch Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel. „Wir müssen uns die Situation vor Ort einmal anschauen.“ Zumeist würden nur Markierungen helfen, dann gehe aber ein Teil der Stellplätze verloren.

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