Ortskern-Umbauten am Hellweg haben für Bezirksvertreter Priorität

© Hans Blossey (A)

Ortskern-Umbauten am Hellweg haben für Bezirksvertreter Priorität

rnStadtplanung

Die Stadtplaner wollen die Weichen für die Entwicklung im Stadtbezirk Brackel für die nächsten 10 bis 15 Jahre stellen. Die Politik vor Ort hat nun klargemacht, was für sie Priorität hat.

Brackel

, 10.11.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Titel ist sperrig. „Integriertes Stadtbezirksentwicklungskonzept“ - kurz „Insekt“ - heißt das Planwerk, über das in den letzten Wochen die Politik im Stadtbezirk ausführlich beraten hat. Es geht darum, die Entwicklungsziele für die nächsten 10 bis 15 Jahre für den Stadtbezirk von Wohnen über Gewerbe und Grün bis Verkehr grob zu umreißen - gestützt auf eine Bürgerbefragung.

Neu ist das Instrument nicht. Erstmals wurden „Insekts“ im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Bebauungsplans 2004 auf den Weg gebracht. 2009, 2013 und 2018 gab es Aktualisierungen. Eine weitere ist jetzt unter dem Titel „Brackel 2030+“ geplant, wobei Brackel der erste Stadtbezirk ist, der ein neues „Insekt“ bekommt.

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Aufregung um die Rennbahn

Im Vorfeld hatte die Bürgerbefragung durch die Verwaltung für Aufregung gesorgt. Der Rennverein protestierte vehement gegen eine Frage zu möglichen Nachnutzungen für das Gelände der Rennbahn in Wambel.

Ein Missverständnis, hatten die Stadtplaner daraufhin versichert. Die Rennbahn stehe nicht zur Disposition. „Der Erhalt und die Sicherung der Freiflächen auf dem Areal der Wambeler Rennbahn tragen zum Schutz des Freiraumes als Bestandteil der Grünvernetzung im Stadtbezirk bei“, heißt es nun im Papier der Verwaltung.

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Bei der Verabschiedung des „Insekt Brackel 2030+“ in der Bezirksvertretung Brackel spielte dieses Thema am Donnerstag (4.11.) denn auch gar keine Rolle mehr. Die Bezirksvertreter hatten sich im Vorfeld ausgiebig mit der Planungsverwaltung bei zwei Informationsveranstaltungen zu den Themenbereichen „Verkehrsplanung/Infrastruktur“ und „Gewerbe/Grün- und Wohnflächen“ ausgetauscht.

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Und am Ende stand vor allem die Erkenntnis, dass Papier geduldig ist. Das zeigte sich als Linke+-Vertreter Andreas Esch monierte, dass der Weiterbau der OWIIIa und die Entwicklung des Gewerbegebietes Buddenacker weiter Teil des Konzepts seien.

Wünsche der Bezirksvertreter

Auch die Grünen sehen diese Vorhaben nach wie vor kritisch, machte Grünen-Bezirksvertreterin Heide Kröger-Brenner deutlich. „Aber es ist noch lange nicht so weit, dass da was passieren wird“, stellte sie fest. Die Grünen gaben dem „Insekt“ ihren Segen in der Gewissheit, „dass man noch Mittel und Wege finden werde, das zu verhindern“.

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Eine Erkenntnis aus den Gesprächen mit der Verwaltung war auch, dass man Schwerpunkte setzen soll, die die Stadtplaner zuerst in Angriff nehmen sollen. Die nannte ein Antrag der SPD-Fraktion, der einstimmig verabschiedet wurde.

Danach wünscht man sich eine „zeitnahe Realisierung“ des geplanten Umbaus der Ortskerne von Brackel und Wickede. Außerdem unterstützt man die Realisierung des Radschnellwegs Ruhr (RS1) im Stadtbezirk auch in Teilstücken etwa zwischen Nußbaumweg und Kahle Hege.

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