
© Oliver Schaper (A)
Stadtplanung für Brackel ruft erneut heftige Kritik hervor
Entwicklungskonzept „Insekt“
Der Rennverein ist sauer, und nun ist es auch die Bürgerinitiative „Bisuf“. Das Entwicklungskonzept „Insekt“ eckt an - diesmal auch wegen fehlender Ideen für den stark belasteten Hellweg.
Die Bürgerbefragung zum „Integrierten Stadtbezirksentwicklungskonzept“ (Insekt) des Planungsamtes stößt weiter auf Kritik. Wie berichtet, hatte sich der Rennverein bereits darüber beschwert, dass aus seiner Sicht eine der Fragen den Anschein hat, die Stadt wolle die Rennbahn in Wambel überplanen, obwohl der Rennverein dort eine jahrzehntelange Zukunft plant.
Nun folgt die Die Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ (Bisuf). Die Organisation kritisiert, dass die Befragung weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne vorherige breite Debatte stattfinde. Darüber hinaus sieht die Bürgerinitiative erhebliche methodische und inhaltliche Mängel sowie mangelnde Transparenz in der Befragung.
Überwiegend suggestive Fragen
Einblick in den Konzeptentwurf sei lediglich ausgewählten Politikern wie dem Bezirksbürgermeister ermöglicht worden. Die Fragen seien zum Teil sehr suggestiv auf Bebauung ausgerichtet. Naturschutz und nachhaltige Landschaftsentwicklung werden weitgehend ausgeblendet, so Bisuf. Eine differenzierte Beantwortung der überwiegend suggestiven Fragen sei nicht möglich.

Auf dieser Fläche - im Baugebiet Wickede-West - sollen neue Wohnungen entstehen. Das sieht die Bürgerinitiative Bisuf kritisch. © Oliver Schaper (A)
Obwohl gerade im Stadtbezirk Brackel in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Wohnungen (zum Beispiel Hohenbuschei) entstanden seien, gehe die Befragung davon aus, dass weiterer Freiraum in Anspruch genommen werden müsse. Dies sieht die Bürgerinitiative kritisch, vor allem was die Wohnbebauung in Wickede-West betrifft. Wörtlich: „Bevor erneut Freiraum geopfert wird, müssen andere Möglichkeiten der Wohnbauschaffung - zum Beispiel Baulückenschließung - genutzt werden.
Kritik an unveröffentlichten Verkehrszahlen
Bisuf kritisiert, dass der Bau der OWIIIa nach Auffassung des Planungsamtes immer noch Bestandteil von „Insekt“ bleiben soll, obwohl der Rat einen Planungsstopp beschlossen hat. Notwendige Maßnahmen zur Hellwegentlastung blieben dagegen vage. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass der vom Rat beschlossene fünfjährige Planungsstopp verstreiche, ohne dass tatsächlich nachhaltige Maßnahmen zur Verkehrswende erfolgen.
In diesem Zusammenhang kritisiert die Bürgerinitiative die Weigerung der Planungsverwaltung, vorhandene neuere Verkehrszahlen zu veröffentlichen und eine aktuelle Verkehrsuntersuchung mit Prognosen für den Stadtbezirk Brackel kurzfristig in Auftrag zu geben.
Wegen der erheblichen methodischen und inhaltlichen Mängel fordert Bisuf, die Ergebnisse der jetzigen Befragung nicht für die Weiterentwicklung des Konzepts zu nutzen, sondern in einem offenen Dialogverfahren unter Beteiligung aller Bürger und der politischen Gremien transparent zu diskutieren.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
