Online-Petition zur Kastrationspflicht für Katzen soll Politik überzeugen

Tierschutz

Es ist der vierte Versuch der Tierschützer in Dortmund, eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen einzuführen. Jetzt machen sie Druck - auch mit einer Online-Petition.

Dortmund

, 24.07.2018, 13:44 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der Dortmunder Katzenschutzverein und der Tierschutzverein fordern eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für alle Freigänger-Katzen in Dortmund.

Der Dortmunder Katzenschutzverein und der Tierschutzverein fordern eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für alle Freigänger-Katzen in Dortmund. © dpa

Der Dortmunder Katzenschutzverein hat am Sonntag eine Online-Petition zur Einführung einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigänger-Katzen in Dortmund gestartet. Ziel ist das Katzenelend einzudämmen, das durch den unkontrollierten Nachwuchs von verwilderten Streunerkatzen entsteht, die sich mit freilaufenden unkastrierten Besitzerkatzen aus privaten Haushalten paaren.

Rund 15.000 verwilderte Katzen, oft halb verhungert und krank, soll es nach einer an der Dortmunder Altenakademie entstandenen Studie geben. Jedes Jahr fangen die Dortmunder Tierschutzvereine rund 1000 Tiere ein, um sie kastrieren zu lassen Der Katzenschutzverein allein wendet nach eigenen Angaben rund 100.000 Euro pro Jahr für Tierarztrechnungen auf.

Antrag bei der Stadt eingereicht

Der Dortmunder Katzenschutzverein und der Tierschutzverein Dortmund haben beim vierten Anlauf einen gemeinsamen Antrag bei der Stadt Dortmund eingereicht, eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Freigänger nach Paragraf 13b des Tierschutzgesetzes für Dortmund zu erlassen, wie es sie schon in mehr als 600 Städten und Gemeinden in Deutschland und rund um Dortmund gibt.

Adressat der Online-Petition ist der Dortmunder Ratsausschuss für Bürgerdienste. Dort haben Vertreterinnen des Katzenschutzvereins am 10. Juli noch einmal ihr Anliegen vorgetragen und das Problem mit Zahlen aus der eingangs genannten Studie untermauert. Im Vorfeld der Sitzung war der Vorstand des Dortmunder Katzenschutzvereins (DKSV) zu konstruktiven Gesprächen bei den Grünen und der SPD eingeladen.

Entscheidung soll im September fallen

Der Ausschuss diskutierte noch einmal 20 bis 25 Minuten mit dem Ergebnis, im September eine Entscheidung fällen zu wollen.

Der Katzenschutzverein will diese Zeit nutzen und hat dazu unter anderem die Online-Petition ins Netz gestellt. Bis Dienstag hatten sie bereits 213 Unterstützer unterzeichnet, davon die weitaus meisten aus Dortmund. Das Ziel sind 1000 Unterschriften.

Um dem Anliegen weiter Nachdruck zu verleihen, planen die Tierschützer auch zusätzliche öffentliche Aktionen wie Plakatwände und Infostände.

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