Nur wenige Jobverluste: Kurzarbeit sichert in Dortmund Beschäftigung
Arbeitsmarktbericht
Obwohl das wirtschaftliche Leben in vielen Unternehmen im Lockdown massiv eingeschränkt ist, sind die Auswirkungen auf den Dortmunder Arbeitsmarkt moderat. Eine Zahl macht aber Sorgen.

Die Arbeitslosenquote in Dortmund ist im Februar leicht gestiegen und liegt jetzt bei 12,1 Prozent. © dpa
Auch wenn Dortmund in den vergangenen zwei Jahren im Februar leicht rückläufige Zahlen zu verzeichnen hatte, so liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr mit einem Plus von 0,7 Prozent im Rahmen einer saisontypischen Entwicklung.
Im Februar wurden 38.552 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 10.135 Personen bei der Arbeitsagentur und 28.417 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 279 Personen oder 0,7 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 10,5 Prozent.
„Die nächsten Wochen werden sehr entscheidend sein für die weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Wir brauchen dringend die saisonübliche Frühjahrsbelebung, aber die bekommen wir nur, wenn die pandemiebedingten Einschränkungen aufgehoben sind und die Unternehmen wieder etwas Planungssicherheit zurückbekommen“, wird Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, im aktuellen Arbeitsmarktbericht zitiert.
Erste Schritte einer Frühjahrsbelebung sind zu erkennen
Die Folgen des Lockdowns ließen sich an den wenigen Meldungen freier Stellen ablesen sowie an der geringen Zahl von Menschen, die einen neuen Arbeitsplatz finden konnten, stellt Heike Bettermann fest. „Auch wenn diese leicht zum Vormonat gestiegen ist und somit erste Schritte einer Frühjahrsbelebung zu erkennen sind, fallen diese pandemiebedingt deutlich schwächer aus als in vergangenen Jahren“, sagt sie.

Heike Bettermann, die Chefin der Arbeitsagentur in Dortmund, vermeldet einen angesichts der Corona-Pandemie relativ moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. „Viele Arbeitsplätze werden aktuell durch Kurzarbeit gesichert“, sagt sie. © Archiv
Der Arbeitsmarkt sei weiterhin wenig aufnahmefähig, die Unternehmen stellten kaum neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, nutzten aber sehr wohl die Möglichkeit verkürzt arbeiten zu können, um möglichst niemanden entlassen zu müssen. „Viele Arbeitsplätze werden aktuell durch Kurzarbeit gesichert“, so Heike Bettermann.
Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde im Februar in 316 Betrieben konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit sinkt die Zahl der Menschen, für die Kurzarbeit angezeigt wird, im Vergleich zum Vormonat. Für insgesamt 2.327 Personen wurde im Februar Kurzarbeit gemeldet. Im Januar waren es gut 4.000 Männer und Frauen.
Stellenangebot auf sehr niedrigem Niveau
Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich eben deutlich bei der Arbeitskräftenachfrage. Zwar stieg, wie für das Frühjahr zu erwarten, die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum Januar leicht an, doch waren das rund die Hälfte weniger als im Februar des Vorjahres.
So wurden der Agentur für Arbeit im aktuellen Berichtsmonat 748 neue Stellen gemeldet. Das sind 99 mehr als im Januar. Der aktuelle Stellenbestand liegt mit 2.921 offenen Stellen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Er liegt um 4,5 Prozent höher als im Vormonat, im Vergleich zum Vorjahr aber um rund 50,0 Prozent niedriger.
Die Stellenmeldungen in der Arbeitnehmerüberlassung gelten als ein Frühindikator für die konjunkturelle Stimmung auf dem Arbeitsmarkt. In der Frühphase eines Aufschwungs, so die Arbeitsagentur, steigt in der Regel die Nachfrage nach Zeitarbeitnehmern an - in Abschwungphasen nimmt sie ab, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung folgt in der Regel diesem Trend. Aktuell liegt der Bestand offener Stellen in der Zeitarbeit auf sehr niedrigem Niveau, ist aber von Januar auf Februar leicht gestiegen.