In der Presskonferenz nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands sind am Dienstag (30.1.) Informationen zur Zukunft des Drogenkonsumraums in Dortmund genannt worden.
Es sollen in den Innenstadtbezirken bis zu zwei neue Standorte gefunden werden, in denen drogenkranke Menschen Substanzen konsumieren können. Der bisherige Drogenkonsumraum an der Straße Grafenhof mitten in der Innenstadt soll aufgegeben werden.
Der Plan lautet: Er soll Ersatz bekommen und zwei weitere Konsumräume zusätzlich errichtet werden.
Das Angebot sei gut und wichtig, der Standort aber nicht geeignet, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag.
Neue Drogenkonsumräume in Dortmund: Zeitplan noch nicht absehbar
Die Errichtung der neuen Standorte sei perspektivisch und solle möglichst in den Innenstadtbezirken Nord, West und Ost geschaffen werden. „Das Angebot muss nah an der City sein, sonst wird das nicht so angenommen, wie wir uns das wünschen“, sagte Westphal.
Die zeitliche Dimension sei allerdings noch nicht wirklich absehbar, zunächst muss noch der Rat der Stadt den Plänen zustimmen. Westphal: „Wenn der Rat zustimmt, legen wir sofort los mit der Suche.“ Die nächste Ratssitzung ist für den 22. Februar (Donnerstag) angesetzt.
Viele Protagonisten seien an der Planung beteiligt, deshalb könne man zu einem genaueren Zeitplan noch nichts sagen. „Der Zeitplan ist: So schnell wie möglich“.
So lange soll das Angebot des bestehenden Drogenkonsumraums hinter der Thier-Galerie bestehen bleiben. „Wir haben kein Interesse daran, das Angebot zu reduzieren, sondern auszuweiten“, machte der Oberbürgermeister klar.
Verlängerte Öffnungszeiten
Erst vor Kurzem waren die Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums verlängert worden. Laut Westphal und Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange führe dies zu einer intensiveren Nutzung.
Lange nannte am Dienstag viele Zahlen zu den Einsätzen von Polizei und Ordnungsamt seit August 2023. So seien 2796 Platzverweise ausgesprochen worden. 719 Strafanträge seien gestellt worden, in 275 Fällen kam es zu einer „Freiheitsentziehung“.
Gregor Lange sprach außerdem von 946 registrierten Rauschgiftdelikten. Laut dem Polizeipräsidenten habe sich „diese Zielgruppe für uns als Polizei reduziert“. Es sei keine verfestigte Verdrängung in andere Innenstadt-Bereiche festzustellen.
Neue Übernachtungsstelle
Tobias Heitmann, Vorsitzender der Händlervereinigung Cityring, sieht die Pläne der Verwaltung positiv. „Das ist das, was wir immer gefordert haben“, sagt Heitmann am Dienstagnachmittag.
Er plädiert jetzt für eine „schnelle Umsetzung“. Und dafür, dass sich die Ratsfraktionen den Vorschlägen anschließen und „sich für die Akteure in der Innenstadt und die Kunden einsetzen“.
Das neue Konzept sieht noch einen weiteren wichtigen Punkt vor: Es soll eine zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit für wohnungslose Menschen entstehen, laut Thomas Westphal bevorzugt in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Crack-Krise in Dortmund: Stadt stellt neues Konzept in der Drogenpolitik vor - die Pressekonferenz i
Crack-Krise in Dortmund: OB Westphal kündigt neues Konzept für Drogenhilfe an
Mögliches Vorbild für Dortmund in der Crack-Krise: Wie Zürich seine Drogenszene in den Griff bekam
„Es wird ein mühseliger Weg“: Wie die Crack-Krise 2023 in Dortmund die Debatte um die Innenstadt prä