Längere Öffnung im „Café Kick“ Drogenkonsum dort steigt stark an - und soll City entlasten

Drogenkonsum im „Café Kick“ steigt durch längere Öffnung stark an
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Es ist eine der Maßnahmen, mit denen in Dortmunds Crack-Krise Druck von den Straßen der Innenstadt genommen werden soll: die deutliche Ausweitung der Öffnungszeiten des „Café Kick“ an der Martinstraße um 40 Prozent, die seit Anfang November gilt. Seitdem ist der Drogenkonsumraum an fünf Tagen die Woche von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Dadurch sollen Drogensüchtige ihren Konsum aus dem öffentlichen Raum häufiger in die Hilfseinrichtung verlagern.

Nun hat der Betreiber des „Café Kick“, die Aidshilfe Dortmund, erste Zahlen veröffentlicht. Man verzeichne „eine zügige sehr gute Annahme des erweiterten Angebotes“, schreibt Aidshilfe-Geschäftsführer Willehad Rensmann auf Anfrage.

Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer habe in der zurückliegenden Woche um 19,5 Prozent über den Oktober-Werten gelegen. Die Zahl der Konsumvorgänge steigerte sich sogar um fast 50 Prozent.

In absoluten Zahlen besuchten in der vergangenen Woche im Mittel 143 Drogenabhängige pro Tag die Drogenhilfeeinrichtung im Schatten der Thier-Galerie - im Oktober schwankten die Durchschnitts-Wochenwerte noch zwischen 111 und und 134. Bei den täglichen Konsumvorgängen stiegen die Wochen-Mittelwerte, die im Oktober zwischen 215 und 254 lagen, auf 334.

Seit dem Sommer läuft in Dortmund eine intensive Diskussion rund um den verstärkten Crack-Konsum im öffentlichen Raum. Vergangene Woche beschloss der Rat dazu ein umfangreiches Maßnahmenpaket.

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