Mostafa Jamali probiert es auf eigene Faust. Der 28-Jährige hat einen Burgerladen in Dortmunds Kreuzviertel eröffnet und übernimmt alle Aufgaben selbst. Zwölf-Stunden-Tage hat er eingepreist. „Ich komme jeden Tag um 11 Uhr“, sagt er. Schluss ist erst um 23 Uhr. Mostafa fährt sogar die Liefer-Bestellungen selbst aus. „Aber ich schaffe nur ein paar Lieferungen am Tag.“ Manchmal hilft ihm seine Frau aus.
„Anytime Burger House“ heißt der Imbiss, den Mostafa vor einer Woche an der Hohen Straße 73 eröffnet hat. Er hat sich an „Anytime Burger“ orientiert - ein Name, der in der Welt der Burger bereits etabliert sei , wie er erzählt. So möchte er einen Wiedererkennungswert schaffen.
Der Imbiss ist dort eingezogen, wo bis zuletzt „Indafi Curry“ beheimatet war. Statt indischem Essen mit Fusion-Note gibt es jetzt Burger, Fingerfood, Wraps und Salate. Mostafa mag es amerikanisch. Die Burger haben englische Namen wie beispielsweise „The Beef City Burger“ (mit Spiegelei und Bacon).

2021 dann der Umzug nach Dortmund. „Ich wollte etwas Neues starten“, sagt Mostafa. Er habe einige Bekannte in der Stadt. Bei der Frage „BVB oder Bayern München?“ hält er sich bedeckt. Fußball sei gar nicht so sein Ding.
Dafür aber Burger. Das Hackfleisch kaufe er jeden Tag frisch im türkischen Supermarkt Erdemli, sagt Mostafa. Die Burger-Brötchen bekomme er von der Bäckerei Beckmann. „Hier ist fast alles selbstgemacht“, versichert er. Die Saucen, die Dips - keine Tiefkühlware. Ausnahmen seien Pommes und Kartoffelecken.
Mostafa ist 2009 nach Deutschland gekommen und war noch ein Teenager. Den Sprung in die Gastronomie, erzählt er, habe er seinem Bruder zu verdanken. Dieser habe ihn ab 2013 in dessen Lokal beschäftigt. Pizza, Pasta, Burger - die Auswahl sei groß gewesen. Bei seinem Bruder habe er alles gelernt, was er über Burger weiß.
Anlaufzeit nach Eröffnung
Und wie lief die erste Woche? „Die Kunden, die da waren, waren zufrieden“, sagt Mostafa. Jedoch benötige sein Imbiss noch Zeit zum Anlaufen. Er hat deshalb entschieden, jeden Burger bis Mitte Oktober für 8,50 Euro anzubieten. 13,50 kosten sie im Menü mit Kartoffelecken, Dip und einem Softgetränk.
Mit dem Angebot will er Kunden anlocken und diese dann „mit Qualität überzeugen“, sagt Mostafa. Die Normalpreise für die Burger liegen laut Karte zwischen 10 und 13,50 Euro (ohne Menü). Der Imbiss verfügt über vier Tische.
Unser Reporter hat den „Beef City Burger“ probiert. Er war üppig (siehe Foto) und ziemlich lecker. Besonders der Patty überzeugte. Allerdings war der Burger zu groß, um ihn einfach mit den Händen zu essen. Beim Versuch fiel er schnell auseinander.

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