„Ich will Subways Hauptkonkurrent werden“ Dortmunderin Nicol Manna (27) eröffnet City-Gastronomie

Dortmunderin Nicol Manna (27) will Subway Konkurrenz machen
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Nicol Manna schont sich nicht. Das sieht man gut an ihren Armen, die von kleineren Brandverletzungen übersät sind. Sie stammen von der Hitze des Ofens, in dem die 27-jährige Dortmunderin neuerdings Baguettes an der Ecke Brückstraße/Hohe Luft backt.

„Mannacha“ heißt die Baguetteria, die Nicole Manna Ende Mai eröffnet hat. Wobei sie ausdrücklich von einem sogenannten Soft Opening spricht. Weder die Preise noch das Angebot seien endgültig, sagt sie. Die Dortmunderin plant noch eine offizielle Eröffnung mit Aktionen und Spezial-Angeboten.

Zuletzt war das Ladenlokal an der Brückstraße 20 bis 26 vor allem bekannt dafür, dass dort kaum ein Laden länger als ein paar Monate existierte. Mal war dort Einzelhandel, mal Gastronomie angesiedelt. „Ich habe gehört, der Laden ist verflucht“, sagt Nicol Manna. „Aber ich habe den Fluch gebrochen.“ Die junge Unternehmerin ist zufrieden mit dem Start ihres ersten eigenen Ladens. Und sie ist selbstbewusst genug für große Pläne.

Gastro in die Wiege gelegt

„Ich will Subways Hauptkonkurrent werden“, sagt sie. Nicol Manna sieht viel Potenzial in ihren italienischen Baguettes. Sie hat sich fest vorgenommen, eine Marke zu etablieren und mit „Mannacha“ zu expandieren. Weitere Filial-Eröffnungen in anderen Städten sowie die Gründung einer Firma, die das Brot produziert, sind im Moment noch Fernziele. Nicole Manna bekräftigt aber: „Die großen Fast-Food-Ketten sind mein Maßstab.“

Die 27-Jährige ist die Tochter eines Italieners aus Neapel und einer Griechin aus Thessaloniki. Ihre Eltern betreiben seit 18 Jahren die Pizzeria Porto Di Napoli in Dortmunds Nordstadt. Gastronomie wurde ihr quasi in die Wiege gelegt.

Nicol Manna hatte trotzdem einen anderen Weg eingeschlagen. Zuletzt war sie im E-Commerce-Bereich eines bekannten Einrichtungsgeschäfts tätig. Zuvor hatte sie BWL studiert, teils im Einzelhandel und in der Gastronomie gejobbt.

Wie der Name entstand

Ihren sicheren Job hat sie für die Selbstständigkeit geschmissen und stattdessen den Faden ihres Vaters aufgenommen. Er habe 2005 angefangen, Pizza und Baguettes zu kombinieren. Das Ergebnis sei bei den Gästen der Pizzeria zwar hervorragend angekommen, erzählt Nicol Manna. Dennoch habe ihr Vater die Baguettes, die beispielsweise mit Hähnchen oder Salami belegt werden, regelmäßig verflucht: zu hohe Kosten im Einkauf und zu viel Aufwand in der Zubereitung bei zu geringem Ertrag.

Die Baguetteria von Nicol Manna ist seit etwa drei Wochen geöffnet. An dem Angebot und den Preisen möchte die 27-Jährige noch Veränderungen vornehmen.
Die Baguetteria von Nicol Manna ist seit etwa drei Wochen geöffnet. An dem Angebot und den Preisen möchte die 27-Jährige noch Veränderungen vornehmen. © Tim Schulze

Wenn er über die Baguettes schimpft, benutzt er das italienische Wort „mannaggia“, was mit „verdammt“ übersetzt werden kann. Daraus entstand der Name von Nicol Mannas Laden. Er ist eine Kombination aus dem Fluch des Vaters und ihres Familiennamens. Damit der Name nicht negativ besetzt ist, änderte sie die Schreibweise in „Mannacha“.

Mietvertrag ist langfristig

Ihre Baguetteria hat die junge Unternehmerin mit Fremdgeldern finanziert. Rund 130.000 Euro habe sie in kurzer Zeit eingesammelt, sagt Nicol Manna. Die Geldgeber seien die Pizzeria ihrer Eltern, der Einzelhändler Ma.Ma Naples, Berufsbekleidung Bousbiba, VR-Elektrotechnik und die Marketing-Agentur Werbundo. Sie sei dankbar für das Vertrauen, ergänzt Manna.

Über das Konzept für ihre Gastronomie hatte sich die 27-Jährige lange Gedanken gemacht und war letztlich in Zusammenarbeit mit der Marketing-Agentur zu einem Ergebnis gelangt. „Ich werde oft gefragt, ob das ein Franchise ist“, sagt sie.

Nicol Manna, die eigenen Angaben zufolge die erste Unternehmerin auf der Brückstraße ist, hat sich festgelegt: Sie möchte mit ihrem „Baby“ an dem Standort bleiben. Ihren Mietvertrag habe sie für 20 Jahre unterschrieben. „Ich weiß, dass das hier läuft.“

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