Der Tagesbruch an der Wickeder Straße sorgt für Probleme.

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Nach Tagesbruch in Husen: Anwohner fürchten um Sicherheit der Kinder

rnVerkehrsproblem

An der Wickeder Straße gibt es dieses Jahr zum zweiten Mal einen Tagesbruch. Die Umleitung läuft über eine Straße, die ohnehin schon überlastet ist. Anwohner sorgen sich.

Husen, Kurl

, 09.11.2021, 07:51 Uhr / Lesedauer: 3 min

Sowohl die Husener Eichwaldstraße als auch die Wickeder Straße kommen nicht aus den Schlagzeilen. Auf der Wickeder Straße trat dieses Jahr bereits der zweite Tagesbruch auf, seit über zwei Monaten ist die Straße gesperrt. Die Umleitung führt über die Husener Eichwaldstraße, die auch ohne den zusätzlichen Verkehr stark belastet ist.

Verkehrsprobleme bereits seit Jahren

Anwohner der Husener Eichwaldstraße beschweren sich schon seit Jahren über die Park- und Verkehrssituation in der Straße, an der gleich drei Schulen, eine Kita, ein Sportplatz und eine mazedonisch-orthodoxe Gemeinde ansässig sind.

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Jetzt ist die Wickeder Straße erneut gesperrt, Grund dafür ist der Tagesbruch auf Höhe der Hausnummer 294. Bereits im Februar dieses Jahres musste die Straße in dem Bereich für mehrere Wochen gesperrt werden.

Die Buslinien 424, 425, 426 und der NE22 können die Wickeder Straße nicht mehr befahren, deswegen wurden in der Husener Eichwaldstraße für beide Fahrtrichtungen Ersatzhaltestellen angelegt.

Rücksichtsloses Fahren

Das Ehepaar Reher bemängelt, dass die Busse zu schnell und rücksichtslos durch die ohnehin schon enge und nicht einsehbare Straße fahren würden. „Uns stört, dass die Busse hier durchbrettern“, fasst Udo Reher zusammen.

Besonders der Busverkehr in der Husener Eichwaldstraße sorgt für Diskussionen bei Anwohnern.

Besonders der Busverkehr in der Husener Eichwaldstraße sorgt für Diskussionen bei Anwohnern. © Andreas Schröter (Archiv)

Erst vor wenigen Wochen war ein Bus, um einem entgegenkommenden Traktor auszuweichen, auf den Gehweg gefahren und hat dabei ein Kind auf einem Fahrrad gefährdet. Das junge Mädchen war daraufhin vom Fahrrad gefallen und hatte sich laut Zeugenaussagen weinend vom Ort entfernt.

Der Vorfall oder eine damit verbundene Anzeige sei DSW21 nicht bekannt, sagte Britta Heydenbluth damals.

Verkehr als Gefahr für Kinder

Ulrike Reher betont, dass es ihr vor allem um die Sicherheit der Kinder geht. „Die Verkehrssituation hat sich durch die Umleitung nochmal verschärft. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann hier das erste Kind angefahren wird.“

Besonders morgens ist die Husener Eichwaldstraße stark durch den Verkehr belastet.

Besonders morgens ist die Husener Eichwaldstraße stark durch den Verkehr belastet. © Privat

Ihrer Meinung nach würden Verkehrsteilnehmer in der Straße generell zu schnell fahren, woraus eine Gefahr für Schul- und Kindergartenkinder resultiere. Ulrike Reher erzählt, sie habe sich bei der Stadt Dortmund erkundigt, warum keine Blitzer an dieser brisanten Stelle aufgestellt werden. Daraufhin habe sie die Antwort bekommen, dass die Bremsschwellen, die es in der Straße gibt, weitaus sinnvoller sind.

Erschütterungen durch den Busverkehr

Dem widerspricht Udo Reher deutlich. Denn insbesondere die Busse würden an den Bremsschwellen nicht abbremsen, wodurch bei ihm im Haus die Gläser klirren würden und Risse in den Wänden entstehen können.

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Eine Alternative zu der Umleitung über die Husener Eichwaldstraße sieht Werner Gollnick, Bezirksbürgermeister von Scharnhorst, nicht. „Ich stehe zu der Umleitung, die alternative Route über die Husener Straße, die Kurler Straße und den Flemerskamp ist nicht sinnvoll“.

Die Stadt Dortmund teilte vor kurzem mit, dass die Arbeiten zur Reparatur und Sanierung der Wickeder Straße voraussichtlich bis Mitte November dauern werden.

Doch auch dann werden die Anwohner der Husener Eichwaldstraße keinesfalls zufrieden sein können. Denn das seit Jahren bestehende Park- und Verkehrsproblem bleibt bestehen.

Die Husener Eichwaldstraße ist häufig stark belastet.

Die Husener Eichwaldstraße ist häufig stark belastet. © Privat

Eröffnung der Kita sorgt für noch mehr Belastung

Jürgen Focke, Fraktionsvorsitzender der CDU im Bezirk Scharnhorst, hat eine deutliche Meinung zu der Situation in der Husener Eichwaldstraße. Bereits im Jahr 2014 hätte die CDU die Stadt auf das Problem hingewiesen. Damals wurde die Eröffnung der Kita diskutiert und geprüft, die vergangenes Jahr eröffnet wurde.

Laut Jürgen Focke hätte die Stadtverwaltung nach einer Ortsbegehung den Standort für gut befunden und keine Problematik in Bezug auf die Park- und Verkehrssituation festgestellt. Das bestätigt auch Werner Gollnick, Bezirksbürgermeister von Scharnhorst.

Parkplatz als Entlastung

Die CDU-Fraktion um Jürgen Focke fordert weiterhin die Erschließung von Parkplätzen der Firma Redpath Deilmann, die an der Husener Straße liegen. Durch einen Verbindungsweg durch eine Hecke könnte man von dem Parkplatz das Schulzentrum erreichen. Das fordern ebenfalls Anwohner und Herbert Niehage, Vertreter der SPD in der Bezirksvertretung Scharnhorst.

Doch die Stadtverwaltung lehnte den Vorschlag ab. Denn der Boden unter dem Parkplatz ist nach Ansicht der Stadt wegen seiner Vergangenheit als Zechenstandort zu stark kontaminiert.

Verkehrskonzept verzögert sich

Auch Werner Gollnick bemängelt die Verkehrssituation vor Ort seit Jahren. „Dort herrscht regelmäßig Verkehrschaos, insbesondere morgens“, so Gollnick. Die Berichterstattung zu einem Verkehrskonzept habe die Stadtverwaltung eigentlich schon für Mai dieses Jahres geplant, den Punkt dann aber kurzfristig aufgrund der Pandemie-Situation von der Tagesordnung der Bezirksvertretung Scharnhorst gestrichen.

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Geplant ist, dass man sich noch dieses Jahr bei einer Sitzung der Bezirksvertretung mit dem Thema befasst. „Für uns ist das deutlich zu spät“, kritisiert Werner Gollnick. Er fordert, dass sich alle zuständigen Ämter zusammen schnell mit der Problematik auseinandersetzen. Für die Sitzung der Bezirksvertretung im November ist das Verkehrskonzept laut Jürgen Focke jedoch nicht vorgesehen.

Eine Anfrage der Redaktion an die Stadt Dortmund zum Thema blieb unbeantwortet.

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