Beliebte Weinhandlung in Dortmund soll Platz machen für Seniorenwohnungen

© Beate Dönnewald

Beliebte Weinhandlung in Dortmund soll Platz machen für Seniorenwohnungen

rnWeinhandlung in Dortmund

Als letztes Geschäft einer ganzen Ladenzeile hält sich eine Dortmunder Weinhandlung erfolgreich. Trotzdem muss sie wahrscheinlich bald ausziehen. Aber es gibt Hoffnung.

Lütgendortmund

, 12.11.2019, 13:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Jahren stehen 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche leer. Ein Geschäft für Heimtierbedarf, ein Uhren- und Schmuckladen und weitere Versuche, die Ladenzeile mit Leben zu füllen, scheiterten.

Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer: die Firma Werte und Wohnen IBAC Consulting GmbH mit Sitz in Iserlohn. Und die will Seniorenwohnungen an der Limbecker Straße 16-20 in Lütgendortmund bauen.

Doch einen Haken hat dieser Plan: Was passiert mit der beliebten Weinhandlung Uecker, die sich seit vier Jahren problemlos an der Limbecker Straße 16 hält? „Gerüchte, dass die Gebäude verkauft werden, gab es schon oft“, sagt Inhaberin Iryna Lyshtva. „Da habe ich mir nie einen Kopf gemacht.“

Abriss für Betreutes Wohnen?

Iryna Lyshtva ist glücklich mit ihrem Standort. Sie profitiere von Straßenfesten und anderen Veranstaltungen im Ortskern. „Bisher bin ich immer in meinem Laden geblieben und optimistisch,“ sagt sie. Mit ihr habe auch noch niemand über einen etwaigen Auszug gesprochen.

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Allem Optimismus zum Trotz könnte das Vorhaben der Firma „Werte und Wohnen“ das Aus für die Weinhandlung bedeuten. Zumindest an dem Standort an der Limbecker Straße.

Details hat der neue Eigentümer noch nicht herausgegeben. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte Geschäftsführer Johannes Heinze auf Anfrage dieser Redaktion. Doch ein Abriss der jetzigen Gebäude scheint für die Umsetzung der Pläne unausweichlich. Eine Bauvoranfrage für Betreutes Wohnen läuft.

Die Weinhandlung Uecker ist das einzige Geschäft, dass sich an der Limbecker Straße 16-20 hält.

Die Weinhandlung Uecker ist das einzige Geschäft, dass sich an der Limbecker Straße 16-20 hält. © Beate Dönnewald

Händlergemeinschaft wünscht sich einen Kompromiss

Die Händlergemeinschaft „Aktiv im Ort“ möchte mit dem Investor über eine mögliche Kompromisslösung sprechen. „Oben Seniorenwohnungen und unten Einzelhandel“, so lautet der Vorschlag des Vorsitzenden Thorsten Eustrup.

Dann könnten möglicherweise auch ein Sanitätshaus sowie ein Bekleidungs- und Schuhgeschäft einziehen. Wie die Chancen für diesen Lösungsansatz stehen, ist bislang unklar. Deshalb ist es der Händlergemeinschaft wichtig, einen Alternativstandort für die Weinhandlung Uecker zu finden.

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„Wenn ich hier raus müsste, wäre ich sehr traurig“, sagt Iryna Lyshtva. Sie hofft im Fall der Fälle auf ein neues Ladenlokal in der Nähe ihres jetzigen Geschäftes. Auch, damit ihre Stammkunden sich nicht großartig umgewöhnen müssen.

Bau dauert eineinhalb Jahre

„Meine Kunden haben mich auch schon darauf angesprochen“, verrät die Weinhändlerin. „Sie hoffen, dass ich im Notfall einen neuen Platz im Dorf finde.“

Indes plant die Firma „Werte und Wohnen“ weiter an ihren seniorengerechten Wohnungen. In rund zweieinhalb Jahren könnten die ersten Senioren einziehen – nach einem Jahr Planungs- und eineinhalb Jahren Bauzeit.

Die künftigen Bewohner können sich darauf freuen, dass Geschäfte für den täglichen Bedarf gut zu Fuß erreichbar sein werden.