Der Name und die Marke „Musik Jellinghaus“ hat über Jahrzehnte die Dortmunder Musiklandschaft mitgeprägt. Sowohl die beiden Musikalienfachgeschäfte in Dorstfeld und der City als auch die gleichnamige Musikschule hat Generationen von Musikern geprägt. Am Ende blieb seit einigen Jahren nur noch die „Musikschule Jellinghaus“ am Platz von Leeds. Und diese stand kurz vor dem Aus. Nun ist sie gerettet und wurde von der befreundeten Musikschule „Musikbox“ übernommen.

Seit den 60er-Jahren gibt es die Musikschule, die Bodo Klingelhöfer in den 80er-Jahren dann von Monika Jellinghaus übernahm. Der Name blieb und war weiter ein Qualitätsgarant für eine gute und individuelle Musikbildung. "Es war keine feindliche Übername", hält Alex Schönert von der Musikbox fest. Ganz im Gegenteil. „Es gab schon immer einen regen Austausch zwischen den beiden Musikschulen", ergänzt Schönert.
Auf der einen Seite benötigten sie mehr Unterrichtsräume, auf der anderen Seite wollte Inhaberin Conny Klingelhöfer die Musikschule Jellinghaus abgeben. In der Pandemie geriet die Schule in eine wirtschaftliche Schieflage und so bot Klingelhöfer Schönert und seinem Musikschulpartner Martin Staubach ihre Musikschule an. „Ich hatte großes Interesse, dass hier auch weiterhin eine Musikschule bleibt", so Klingelhöfer.
Alte Musikschule übernommen
„Für uns war dies eine einmalige Gelegenheit. Zumal sonst zehn Arbeitsplätze und eine musikalische Institution verloren gehen würden“, so Staubach von der Musikbox, denn die zehn Angestellten von Jellinghaus sind alle mit festen Arbeitsverträgen übernommen. "Wir haben im Vorfeld mit allen Musiklehrern und Schüler*innen gesprochen und uns vorgestellt. Das war uns sehr wichtig", erklärt Staubach.
Somit leiten die beiden nun nicht nur die Musikbox im Vehoff-Haus gegenüber der Reinoldikirche, sondern ab sofort auch die Musikschule Jellinghaus. Beide Musikschulen behalten ihre Namen, wobei der neue Ableger offiziell nun „Musikschule Musikbox Jellinghaus“ heißt.
Erfolgreiche Zusammenlegung
Die acht Unterrichtsräume in der 4. Etage am Platz von Leeds wurden nun nach und nach renoviert und als musikalische Themenräume gestaltet. "Wir wollen keine kalten Unterrichtsräume, sondern liegen viel Wert auf ein gemütliches Wohnzimmer-Ambiente", so Schönert. Vom John Lennon-Raum über einen Klassik- und Bandraum bis hin zu einem schallisolierten Schlagzeugraum, der in dieser Art einzigartig ist. Selbiges gilt für den sogenannten Regenbogenraum für Kinder. Denn ein neuer Konzeptbaustein ist die musikalische Früherziehung von Kindern.
Neue, interessante Angebote
Grundsätzlich orientiert sich das Konzept der Musikschule Jellinghaus zukünftig an dem der Musikbox. So gibt es ein breit angelegtes Angebot zwischen Rock, Pop oder Klassik sowie Bandchoachings und verschiedene Instrumenten- und Chor-Workshops. Dazu kommt noch die Möglichkeit des Live-Recordings in einem Tonstudio.
Eine weitere Besonderheit sind die hauseigenen Konzerte, die zweimal im Jahr geplant sind. Dazu passend gibt es Hausbands, die aus Anfängern, Fortgeschrittenen und Semiprofessionellen bestehen und von Schönert und Staubach gecoached werden. Zudem werden die früheren Live-Sessions, die offen für alle Interessierten sind, in der Musikbox wiederbelebt.
Somit wird die Geschichte des Namens „Jellinghaus“ nicht nur weitergeführt, sondern mit neuen Ideen und neuen Formaten zukunftsfähig gemacht – und Dortmund behält eine wichtige Institution für die musikalische Ausbildung für Groß und Klein.
Musikschule "Musikschule Musikbox Jellinghaus" , 4. Etage am Platz von Leeds, Friedhof 4 // Kontakt: Tel. 0231-189 149 80 oder entertainment.uma@gmail.com
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