Friedhof heißt die Straße an der Nordseite der Reinoldikirche, in Erinnerung daran, dass hier einst der Friedhof der Reinoldi-Gemeinde lag. Bislang wirkt der Straßenabschnitt, der Teil des Boulevards Kampstraße werden soll, passend dazu eher trist und tot.
Doch die Eigentümer des Geschäftshauses am Friedhof 6-8 wollen bald richtig für Leben sorgen. Dazu wird das Gebäude, das vielen als früherer Sitz des Musikhauses Jellinghaus bekannt ist, gründlich umgebaut.

Die Pläne dafür entwickelt das Dortmunder Architekturbüro Berghoff Dohmann Herlich im Auftrag der IDO Immobillien GmbH, hinter der die Familie Zurbrüggen steht. Sie wollen das Haus kernsanieren und umbauen. Die fünf oberen Etagen sollen zum Boarding-Haus werden - also Zimmer für Langzeitaufenthalte etwa von Geschäftsleuten bieten. Gespräche mit einem potenziellen Betreiber seien schon auf der Zielgeraden, erklärt IDO-Geschäftsführer Christian Kürten.
Die beiden unteren Etagen sind für einen großen Gastronomie-Betrieb reserviert. „Hochwertige Gastronomie“, wie Kürten betont. „Das Haus ist dafür ein wunderbarer Standort auch mit Blick auf Außengastronomie“, sagt Architekt Burkhard Berghoff.

Er sieht den Platz als Erweiterung der Gastro-Szene an Kleppingstraße und Markt. „Es wäre schön, wenn man hier einen Rundlauf um die Reinoldikirche erzeugen könnten“, erklärt Berghoff. Der Platz gleich neben dem Reinoldipylon als Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr mit Stadtbahn und Nachtbussen müsse ein Ort mit Aufenthaltsqualität werden.
Für die Gastronomie sind die beiden unteren Etagen komplett reserviert. Für die erste Etage ist ein großes Panoramafenster geplant, „mit tollem Blick auf den Platz und die Reinoldikirche“, schwärmt der Architekt. Dazu kommt ein großer Außenbereich.
Bleibt der Säulengang?
Beifall haben die Pläne bereits im Gestaltungsbeirat gefunden, der Verwaltung und Politik, aber auch Bauherren und Planer berät. In der Diskussion dort ging es vor allem um die Fassadengestaltung - vorgesehen ist eine Sandstein-Fassade - und die Frage, ob die Kolonnaden im Erdgeschoss erhalten bleiben oder geschlossen werden sollen.
Wenn sie geschlossen werden, gehe das nur gemeinsam mit dem westlichen Nachbargebäude, lautete die klare Botschaft. Das hat allerdings einen anderen Eigentümer.
Umbau bis 2024?
Unabhängig davon gehen die Planungen für den Umbau des Hauses weiter. Bis Mitte des Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden, kündigt Burkhard Berghoff an. Wenn die Baugenehmigung rechtzeitig vorliegt, könnte der Umbau bis Ende 2024 über die Bühne gehen. Gesucht wird noch ein neuer Name für das Gebäude. „Es sollte einen Bezug zu Reinoldi haben“, wünscht sich Kürten.
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