Die Musikschule Dortmund hat ihren Sitz an der Steinstraße. Dortmund Musik, wie sie heute heißt, ist Teil der Kulturbetriebe der Stadt Dortmund. Über 41 Musikräume verfügt sie dort. Musikunterricht geben die rund 202 Lehrkräfte aber auch in etwa 110 Schulgebäuden und anderen öffentlichen Gebäuden.
„Durch die Dezentralität wollen wir sichtbarer werden“, erklärte Stefan Prophet, Direktor von Dortmund Musik, in der Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung Mengede. Mehr noch: Die Musikschule wird in Dortmund-Mengede ihre erste Dependance außerhalb des Hauptgebäudes in der nördlichen Innenstadt eröffnen.
Die Stadt hat dafür ein Gebäude an prominenter Stelle gekauft. In der Siegburgstraße 18 war bis vor einigen Jahren eine Spielhalle. Alteingesessenen Mengedern dürfte die Adresse am Busbahnhof auch noch als Diskothek „Töff Töff“ bekannt sein.
Gute Erreichbarkeit
Seitdem die Politik 2015 eine Änderung des Bebauungsplans Mg 108 beschlossen hat, ist der Betrieb von Vergnügungsstätten an der Siegburgstraße zwischen Rigwinstraße/Heimbrügge, Dönnstraße und Bahnlinie ausgeschlossen. Mehrere Jahre hatte sich die Mengeder Bezirksvertretung zuletzt für eine Nutzung des Gebäudes durch die Musikschule stark gemacht.
Der neue Standort bringt beste Voraussetzungen mit sich. Neben der zentralen Lage im Ortszentrum ist das vor allem die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Gebäude liegt auf der „Insel“ des mittleren Bussteigs der zentralen Haltestelle Mengede Markt. Der Bahnhof Mengede ist 500 Meter entfernt. Auch für Autofahrer ist Mengede gut zu erreichen.
Das Grundstück ist 160 Quadratmeter groß. 235 Quadratmeter Nutzfläche bietet das zweigeschossige Gebäude aus dem Jahr 1963. Bevor aber die ersten Musikschüler ihre Instrumente auspacken, muss das Haus für den künftigen Bedarf umgebaut werden.

Der künftige Haupteingang liegt an der Rigwinstraße. Über eine Rampe ist er barrierefrei erreichbar. Im Erdgeschoss wird es zwei Proben- und Unterrichtsräume sowie einen Aufenthaltsbereich mit Teeküche geben. Im Obergeschoss befinden sich zwei weitere Musikräume. Für die barrierefreie Nutzung der oberen Etage baut die Stadt einen gläsernen Lift vor die südöstliche Fassade.
Stefan Prophet erwartet wöchentlich 200 bis 300 Schülerinnen und Schüler, die die Musikschul-Dependance nutzen werden. Sie dürften mit dem Bus, mit dem Fahrrad oder in Begleitung ihrer Eltern mit dem Auto kommen. „Die Erfahrung zeigt, dass die Musikschule einen positiven Effekt für Nahversorger bringt“, erklärte der Direktor von Dortmund Musik. Während die Kinder den Unterricht besuchen, würden Eltern die Zeit zum Einkaufen nutzen.
Baubeginn soll 2024 sein. Prophet rechnet damit, dass die Musikschule im August 2025 in Mengede ihren Betrieb aufnehmen kann. Schon während der Umbauphase will sie mit Veranstaltungen und Konzerten Präsenz zeigen und mit Lehrkräften der Schulen im Stadtbezirk ins Gespräch kommen.
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