Anne-Frank-Gesamtschüler Alaaeldeen (13) war der jüngste Teilnehmer beim Bürgerforum zur Entwicklung des Nordmarkt-Quartiers.

Anne-Frank-Gesamtschüler Alaaeldeen (13) war der jüngste Teilnehmer beim Bürgerforum zur Entwicklung des Nordmarkt-Quartiers. © Oliver Volmerich

Müll, Verkehr, Drogenszene: Was Alaaeldeen (13) in der Nordstadt stört

rnNordstadt-Foren

Wo drückt den Menschen in der Nordstadt der Schuh? Welche Ideen habe sie zur Verbesserung der Lage? Das wurde bei drei Bürger-Veranstaltungen ermittelt. Alaaeldeen (13) hat viele Ideen.

Dortmund

, 04.06.2022, 10:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er fiel auf: Alaaeldeen war mit 13 Jahren der mit Abstand jüngste Teilnehmer. Und der Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule hatte auch einiges beizutragen an Eindrücken und Ideen zur Lage in der Nordstadt.

Gesammelt wurden sie bei der letzten von drei Bürgerveranstaltungen im Rahmen von vorbereitenden Untersuchungen für weitere Maßnahmen zur Stadterneuerung. Ziel ist, die Nordstadt oder Teile davon weiter als Sanierungsgebiet einstufen zu können.

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Nach Borsigplatz- und Hafen-Quartier ging es am Donnerstagabend im Forum der Anne-Frank-Gesamtschule um das zentrale Nordmarkt-Viertel. Und die Resonanz war deutlich besser als bei den beiden vorherigen Veranstaltungen. „Wir haben viele neue, auch junge Gesichter gesehen, die neue Ideen eingebracht haben“, freute sich Martin Gansau vom Quartiersmanagement Nordstadt.

Viele Sorgen und Anregungen trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Info-Veranstaltung im Forum der Anne-Frank-Gesamtschule zusammen.

Viele Sorgen und Anregungen trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Info-Veranstaltung im Forum der Anne-Frank-Gesamtschule zusammen. © Oliver Volmerich

Zu den jungen Gesichtern gehörte nicht zuletzt Alaaeldeen. Was ihm besonders am Herzen lag, war die Trennung der Drogen- und Alkoholiker-Szene von Kindern und Jugendlichen. Es müsse für die Szene besondere Räume geben, damit Jugendliche möglichst nicht damit in Berührung kommen, schlug der 13-Jährige vor.

Zu viel Müll und Autoverkehr

Seine Anregung wird von den Stadtplanern ebenso dokumentiert, wie die vielen anderen Sorgen und Ideen, die an Pinnwänden zusammengetragen wurden. Zu viel Müll und zu viel Autoverkehr waren Beschwerden, die mehrfach auftauchten. Ein Vorschlag war, die Innenhöfe der Wohnblocks stärker in den Blick zu nehmen.

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Mehr Platz für Fahrräder war ein ebenfalls häufig geäußerter Wunsch. Ein Teilnehmer machte allerdings auch darauf aufmerksam, dass für viele Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Nordstadt leben, das Auto einen hohen Stellenwert hat. Er sprach damit das Problem an, dass bei den Bürgerveranstaltungen nicht unbedingt der Querschnitt der Bevölkerung vertreten ist.

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Das Problem sieht auch Susanne Linnebach als Leiterin des federführenden Amtes für Stadterneuerung. Die drei Infoveranstaltungen seien nur der vorgeschriebene formale Teil des Verfahrens, erklärte sie. Es würden noch zahlreiche weitere Formate zur Beteiligung der Bürger folgen - und dann nicht unbedingt als klassische Saalveranstaltung. „Wir müssen nach draußen und die Menschen da aufsuchen, wo sie sind“, stellte Susanne Linnebach fest.

Fest geplant ist für den 24. August ein Eigentümer-Forum für die Nordstadt. Der Abschlussbericht zur Voruntersuchung, mit der die Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban beauftragt ist, soll im Frühjahr 2023 vorliegen. Und auch danach ist die Diskussion, was und wie in der Nordstadt verbessert werden kann, noch lange nicht beendet.

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