Jahresbilanz für die Nordstadt: „Viele Menschen haben ein falsches Bild“

© Oliver Volmerich

Jahresbilanz für die Nordstadt: „Viele Menschen haben ein falsches Bild“

rnGespräch mit Hannah Rosenbaum

Hafenpläne, Bäder-Erhalt, Corona-Krise und Verkehrswende - viele Themen haben die Nordstadt-Politik im Jahr 2021 beschäftigt. Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum zieht dazu Bilanz.

Dortmund

, 03.01.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hannah Rosenbaum ist mit Freude und Begeisterung Bezirksbürgermeisterin in der Nordstadt. Das merkt man der 33-Jährigen bei ihrer Jahresbilanz 2021 für die Nordstadt an.

Dabei hat es sie gewissermaßen kalt erwischt als sie im November 2020 als Grünen-Politikerin zur neuen Bezirksbürgermeisterin in der Innenstadt-Nord gewählt wurde. „Die Nordstadt war ja bislang eher von der SPD geprägt“, stellt Hannah Rosenbaum fest.

Jetzt hat sie das erste volle Amtsjahr als Bezirksbürgermeisterin hinter sich - und den Schritt nicht bereut. „Das macht viel Spaß“, stellt Hannah Rosenbaum fest. Politische Erfahrung hatte sie vorher in Hochschulgremien etwa in der Studierendenvertretung der TU Dortmund gesammelt. „Da ist es wie ein Geschenk, wenn man die politische Arbeit nach dem Studium fortführen kann“, sagt Hannah Rosenbaum, die jetzt als Chemikerin arbeitet.

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Mit gutem Terminmanagement ließen sich Politik und Beruf gut unter einen Hut bringen, stellt sie fest. Zumal sich die Auftritte in der Öffentlichkeit coronabedingt bislang in Grenzen halten.

„Es geht in eine positive Richtung“

Dazu beitragen, dass das Amt als Bezirksbürgermeisterin Freude macht, dürfte auch der Eindruck, dass sich in der Nordstadt viel bewegt. „Es geht in eine positive Richtung“, stellt Hannah Rosenbaum in ihrem Rückblick auf 2021 fest. „Und es gibt viele Leute, die sich engagieren.“

Umso mehr ärgert sie sich über den noch immer schlechten Ruf der Nordstadt. Viele Menschen hätten ein falsches Bild von dem Stadtteil zwischen Hafen und Westfalenhütte, der aber etwa bei Studierenden als Wohnort immer beliebter werde.

Das liege natürlich an den noch vergleichsweise günstigen Mieten. „Viele Studierende möge aber auch, dass es hier so vielfältig und bunt ist. Die Nordstadt hat für junge Menschen viel zu bieten“, ist Hannah Rosenbaum überzeugt.

Und sie selbst will politisch dazu beitragen, dass das Leben noch attraktiver wird.

Mehr Tempo für die Verkehrswende

„Natürlich gibt es hier noch viele Baustellen“, sagt Hannah Rosenbaum. Dazu gehört für sie als Grünen-Politikerin vor allem der Verkehrsbereich. Das Auto sei noch zu dominant, es seien mehr Platz für Fuß- und Radverkehr und mehr Aufenthaltsqualität nötig. Zum Musterbeispiel könnte die Münsterstraße werden, die umgestaltet werden soll.

Das alles benötige Zeit, weiß Hannah Rosenbaum. „Aber wir brauchen auch mehr Tempo für die Verkehrswende. Das könnte auch die Lebensqualität weiter erhöhen.“

Das noch ausstehende Verkehrskonzept ist auch ein Thema bei der Entwicklung der Speicherstraße im Hafen. Hier werde man darauf achten, dass auch Initiativen aus der Nordstadt berücksichtigt werden, erklärt die Bezirksbürgermeisterin.

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Kümmern werde sich die Nordstadt-Politik auch um die Pläne für eine neue Stadtteil-Bibliothek und den Erhalt von Nordbad und Freibad Stockheide. Allein diese Punkte werden dafür sorgen, dass es 2022 für die Bezirksvertretung nicht langweilig werden wird.

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Und über allem schwebt Corona. Dass die Nordstadt lange Zeit ein Hotspot mit den höchsten Inzidenzen war, liegt für Hannah Rosenbaum auch an den oft beengten Wohnverhältnissen. Der Andrang bei gezielten Impfkampagnen in der Nordstadt zeige aber, dass passgerechte Angebote angenommen würden. Auch das ist eine Erkenntnis, die Hannah Rosenbaum als Bezirksbürgermeisterin optimistisch ins Jahr 2022 gehen lässt.

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