
Organisator Markus Happe hat die Problematik erkannt. Man sei um eine Lösung bemüht, stellt er klar. © Tim Stobbe
Müll-Ärger an Mega-Graffiti-Wand: „Sieht gruselig aus“, meint auch der Betreiber
Hafen
Zur Einweihung kamen Künstler aus ganz Europa: Die Graffiti-Szene kann sich seit April an der „Hall of Fame“ austoben. Nun gibt es Ärger wegen Mülls. Die Organisatoren suchen eine Lösung.
Petra Rosenthal stört der Anblick jeden Morgen. Denn wenn sie zur Arbeit fährt, sieht sie immer die Haufen aus alten Spraydosen. „Ich ärgere mich ständig darüber“, sagt sie über die Müllreste auf dem Gelände. „Es sieht katastrophal aus, obwohl es eigentlich eine gute Idee ist.“
Graffiti-Künstlern ist es seit dem 9. April möglich, ihre Motive auf eine 600 Meter lange Wand entlang der Speicherstraße zu sprühen. Hinter der Organisation der neuen „Hall of Fame“ steckt die Dortmunder Gestaltungsagentur „More than Words“.
Mehrheit halte sich vor Ort an die Regeln
Zur Einweihung der Galerie kamen Künstler aus ganz Europa. Mittlerweile ist die Fläche für die Graffiti-Szene freigegeben – unter der Bedingung, dass sich vor Ort alle an die Regeln halten.

Kein schöner Anblick: Eine Dortmunder beschwert sich über den Müll der Graffiti-Szene. © Ruhr Nachrichten Dortmund
Für die Mehrheit gelte das auch, wie Markus Happe von „More than Words“ auf Nachfrage klarstellt: „90 Prozent halten sich daran. Leute, die nicht mitziehen, hat man überall.“
Gleichwohl sei ihm bewusst, wie es zum Teil entlang der Galerie aussieht: „Die Müll-Problematik ist ein großes Ärgernis“, so Happe. „Es sieht gruselig aus und es ist auch eine sehr aktuelle Sache für uns.“
„Der Stadt und der EDG ist das Problem bekannt.“
Er selbst habe bereits regelmäßig einige Dosen eingesammelt – doch das sei keine Dauerlösung: „Das können wir nicht, es wäre ein logistisches Problem.“
Mit den behördlichen Anlaufstellen wurde bereits kommuniziert, so Happe: „Wir haben diese Sache angesprochen, der Stadt und der EDG ist das Problem bekannt.“ Allerdings handelt es sich bei der Fläche um ein Bauwerk auf einem Privatgelände.
Zeitnahe Lösung: "Im schlimmsten Fall droht Verlust dieser Wand.“
Unter den beteiligten Akteuren gebe es die Idee, vor Ort Müllcontainer aufzustellen. Das könnte den Sprayern entgegenkommen, meinen sie, denn: Der Großteil der leeren Dosen ist bereits auf zwei große Haufen geworfen worden.
Es solle baldmöglichst eine Lösung gefunden werden: „Ich hoffe, dass es zeitnah geschieht“, so Happe, stellt aber auch klar: „Im schlimmsten Fall droht ein Verlust dieser Wand.“
Und das wäre auch für Petra Rosenthal ärgerlich. Denn die Bilder finde sie eigentlich schön. „Aber ich verstehe die Graffitisprayer nicht“, sagt sie. „Wer Kunst macht, sollte doch auch seinen Müll wegbringen.“
Geboren und aufgewachsen in Essen zog es mich zunächst nach Bochum, wo ich Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft studierte, bevor ich in Dortmund strandete. Als Kind des Ruhrgebiets schreibe ich nicht nur über die Kultur, sondern auch über die Menschen in der Region.
