Neue Details zum Molotow-Wurf: Brennende Flasche hat Mann (39) getroffen
Polizei in Dortmund
Am Tag nachdem ein Mann einen Molotow-Cocktail auf eine Familie geworfen hat und von Polizisten angeschossen wurde, werden neue Details bekannt. Die Rede ist von psychischer Auffälligkeit.

In einem Dortmunder Park hat ein Mann eine Familie mit einer brennbaren Flüssigkeit angegriffen. © Thomas Thiel
Ein 39-jähriger Dortmunder ist am Sonntag (9.5.) in der Dortmunder Nordstadt bei einem Polizeieinsatz angeschossen worden. Ersten Ermittlungen zufolge hatte der bewaffnete Mann zuvor zwei Familien auf dem Blücherpark mit einer Flasche mit brennbarer Flüssigkeit beworfen, wie die Polizei am Tag danach mitteilt.
Demnach hielt sich der 39-Jährige im Bereich der Gneisenaustraße auf, entzündete eine Flasche mit einer brennbaren Flüssigkeit und warf diese unvermittelt in Richtung zweier im Blücherpark verweilenden Familien.
Die Flasche traf einen 39-jährigen Dortmunder, fiel zu Boden und explodierte. Die brennende Flüssigkeit beschädigte die Kleidung einer 38-jährigen Dortmunderin.
Polizisten stoppten den Mann mit einem Schuss
Der Beschuldigte ging daraufhin weiter in Richtung Treibstraße. Zeugen meldeten den Vorfall der Polizei und gaben die Beschreibung des Mannes weiter.
In Höhe der Einmündung zur Treibstraße trafen Einsatzkräfte der Polizei auf den Mann. „Dieser war zudem mit einem Messer bewaffnet und hielt offenbar eine weitere Flasche mit vermutlich brennbarer Flüssigkeit in der Hand, die er im Begriff war anzuzünden“, so die Polizei.
Nach mehreren Aufforderungen und der Abgabe von Warnschüssen stoppten die Polizisten den auf sie zugehenden Mann schließlich durch eine gezielte Schussabgabe ins Bein. Hierbei wurde der 39-Jährige schwer, aber nicht lebensgefährlich, verletzt.
Ein Zeuge bestätigt gegenüber unserer Redaktion, dass die Beamten den Mann zunächst zweimal aufgefordert hätten, stehenzubleiben. Dann habe es zwei Warnschüsse nach oben die Luft gegeben. Als der Mann leicht in die Knie gegangen sei - so als sei er bereit loszulaufen - habe es den Schuss ins Bein gegeben.
Richter entscheidet über psychiatrische Einweisung
Der Verdächtige wurde festgenommen und medizinisch versorgt. Lebensgefahr besteht nicht. Wegen des Verdachts des versuchten Mordes soll der Mann am Montag (10.5.) einem Haftrichter vorgeführt werden. Auf Grund seines psychisch auffälligen Verhaltens wird eine Unterbringung in eine psychiatrische Einrichtung beantragt.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat vor. Die Ermittlungen dauern an. Die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch werden durch das Polizeipräsidium Recklinghausen geführt.