
Ich war kürzlich in Alkmaar. Die nordholländische Stadt ist mit ihren rund 100.000 Einwohnern sechsmal so klein wie Dortmund - doch was sie in ihrem Zentrum alles bietet, lässt die Westfalenmetropole alt aussehen.
Klar, Dortmund kann sich nicht mal eben Alkmaars pittoreske Kanäle ausborgen, und fast alles, was in der City an Gebäuden mal schön und historisch war, ging im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs unter. Doch an zwei anderen Stellschauben kann man sehr wohl drehen: Gastro-Angebot und der Anteil von Grünflächen.
Alkmaars Essen-und-Trinken-Szene ist beeindruckend: Das Zentrum strotzt nur so vor tollen Bars, Cafés und Restaurants. Da kommt Dortmund trotz Altem Markt und Kleppingstraße nicht mit. Und wo früher Alkmaars Festungsmauer war, gibt es jetzt einen Parkgürtel samt Wasserband. Dortmunds Wall ist eine sechsspurige Ringstraße.

Daher sind Aktionen wie der neue „Paradiesgarten“ an der Reinoldikirche genau das richtige: Er ist den Sommer über eine grüne Oase in der Asphalt- und Betonwüste namens Osten- und Westenhellweg. Schon kurz nach der Eröffnung flanierten Passanten durch den grünen Gang und verweilten auf den zwei Bänken des Mini-Parks. In Kürze wird der Pop-Up-Park noch mehr Menschen anziehen: Dann eröffnet an ihm ein Biergarten.
Das hilft dabei, Dortmunds City attraktiver zu machen. Auch wenn es für weitere City-Quartiere - etwa die Kampstraße und das Rosenviertel - ebenfalls Pläne für mehr mobiles Grün gibt: Wir brauchen mehr davon.
So schön wie Alkmaar wird Dortmunds Zentrum in diesem Leben leider nicht mehr. Aber so grün und so lecker wie die Holländer kriegen wir es auch hin.
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