Ein Bächlein plätschert, es duftet nach Rosen und Rindenmulch, nebenan wachsen Salat und Tomaten und die ersten Erdbeeren sind sogar schon reif. Was nach dörfliche Idylle klingt, gibt es in Dortmund mitten in der City. Möglich macht es der Paradiesgarten vor St. Reinoldi, der am Montag (12.6.) offiziell eröffnet wurde.
Geschaffen haben das kleine Paradies auf Zeit zum dritten Mal die Auszubildenden des städtischen Grünflächenamtes unter der Regie von Projektleiter Sebastian Porzibot. Anstoß war der Paradiesgarten, der als ein Projekt der TU Dortmund 2019 zum Evangelischen Kirchentag vor der Stadtkirche St. Reinoldi angelegt worden war.
Nach einem Jahr Corona-Pause hat das Grünflächenamt den Paradiesgarten zu einem Aushängeschild für das Vorhaben gemacht, für mehr Grün und Natur in der City zu sorgen. Ende September wird wieder abgebaut.

Das Paradies sieht in jedem Jahr anders aus. Diesmal ist ein Sinnesgarten entstanden, erklärt Porzybot. Man kann die Natur sehen, riechen, fühlen, hören und schmecken. Im kleinen Naschgarten, in dem Obst und Gemüse wachsen, ist ernten und probieren ausdrücklich erlaubt.
Fühlen kann man auch mit nackten Füßen: Ein Sinnespfad lädt dazu ein, unterschiedliches Material zu „erwandern“ - von Sternmoos über Kieselsteine und Tannenzapfen bis Rindenmulch und Sand.

Für Kinder gibt es einen kleinen Sandkasten, für Ältere Sitzbänke. Damit haben die Planer auf Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern reagiert, die sich nach dem letzten Paradiesgarten gemeldet hatten. „Wir bekommen immer jede Menge Rückmeldungen“, freut sich Porzibot. Zu den erfüllten Wünschen gehört auch die barrierefreie Gestaltung.
Bühne für Kulturprogramm
Auf der kleinen Bühne gibt es an 30 Tagen ein Kulturprogramm, organisiert von der Stabsstelle „Dortmund.kreativ“. Zur Eröffnung am Montag mit Oberbürgermeister Thomas Westphal und der evangelischen Superintendentin Heike Proske konnte man chilligen Klängen von Pianist Harald Köster lauschen.

Ein neues Element des Paradiesgartens 2023 fehlt allerdings noch: Der angekündigte Pop-Up-Biergarten am Reinoldi-Kirchturm lässt länger als geplant auf sich warten. Angekündigt ist ein Biergarten in „Kleingarten-Optik“ mit Hochtischen, Hockern und Lounge-Sofas aus Europaletten im „Upcycling“-Look.
Er sollte eigentlich im Laufe dieser Woche aufgebaut und eröffnet werden. Es gibt allerdings Lieferprobleme für einen nötigen Container, erklärte Schausteller Patrick Arens, der den Biergarten betreiben wird, die Verzögerung. Er hofft jetzt auf einer Eröffnung Anfang Juli. Dann wäre das Paradies vor St. Reinoldi perfekt.
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