Bolzen in der City - das gehört zu den Ideen des städtischen Grünflächenamts für die Kampstraße.

Bolzen in der City - das gehört zu den Ideen des städtischen Grünflächenamts für die Kampstraße. © Oliver Volmerich

Dortmunds City soll neuen Bolzplatz bekommen - mitten auf der Kampstraße

rnStadtplanung

Der Umbau der Kampstraße zum Boulevard verzögert sich seit Jahren. Jetzt gibt es neue Pläne für eine Interims-Nutzung der zentralen City-Achse. Im Gespräch sind ein Bolzplatz - und ein Mini-Park.

Dortmund

, 18.10.2022, 04:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gebaggert und gebaut wird zwar an der Kampstraße. Doch das sind erst einmal nur Arbeiten an Versorgungsleitungen im Untergrund. Die Neugestaltung des zentralen Abschnitts der Kampstraße, der zum Lichtboulevard werden soll, lässt weiter auf sich warten.

Erst 2025 soll es nach dem Zeitplan der Bauverwaltung mit dem Bau der Lichtpromenade richtig losgehen. Und erst 2029 soll der Boulevard nach den Plänen des Düsseldorfer Büros Fritschi und Stahl vollendet sein - 30 Jahre nach der Entscheidung im Gestaltungswettbewerb.

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Doch es soll schon vorher etwas schicker in der Kampstraße werden - so wie es die Politik Anfang Mai in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Bauen und für Stadtgestaltung gefordert hat. Das städtische Grünflächenamt hat jetzt Vorschläge für eine „Zwischennutzung“ des Straßenzuges zwischen Petri- und Reinoldikirche vorgelegt.

Bänke und Spielpunkte

Im Abschnitt zwischen Freistuhl und Hansastraße, wo noch immer die seit 14 Jahren nicht mehr genutzten Straßenbahnschienen liegen, sollen an der bestehenden Platanenreihe und am künftig mit Stauden bepflanzten Rundbeet am Platz von Netanya zusätzliche Bänke aufgestellt werden. Als Spielpunkte für Kinder sind sogenannte „Hüpfpilze“ geplant.

Ein eingezäuntes Kleinspielfeld als Bolzplatz gibt es auch auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Fußballmuseum.

Ein eingezäuntes Kleinspielfeld als Bolzplatz gibt es auch auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Fußballmuseum. © Stephan Schütze (A)

Sportlich wird es weiter östlich im Abschnitt bis zum Platz von Leeds. Die Grünplaner wollen hier vom Sommer 2023 bis Sommer 2026 ein eingezäuntes Kleinspielfeld als Bolzplatz aufbauen.

Vor dem Basecamp-Neubau soll ein „Citygarten“ mit Rasenflächen, Bäumen und Bambuspflanzen angelegt werden. Nördlich der Reinoldikirche sind mobile Baumkübel mit Sitzbänken vorgesehen, die bei Bedarf für Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt beiseite geräumt werden können.

Mobile Grün-Elemente, wie sie Planungsdezernent Ludger Wilde (vorn l.) und Baudezernent Arnulf Rybicki am Platz von Hiroshima vorstellten, sollen auch den "Boulevard Kampstraße" beleben.

Mobile Grün-Elemente, wie sie Planungsdezernent Ludger Wilde (vorn l.) und Baudezernent Arnulf Rybicki am Platz von Hiroshima vorstellten, sollen auch den "Boulevard Kampstraße" beleben. © Stadt Dortmund/Torsten Tullius

Die mobilen Grünelemente gehören zur neuen Serie von „Stadtmöbeln“, die im Frühjahr bei einer Beteiligungsaktion ausgesucht worden waren und Sitzelemente mit Pflanzbeeten kombinieren. Sie können vor und nach dem Einsatz an der Kampstraße auch an anderer Stelle genutzt werden, hebt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Politik hervor.

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250.000 Euro soll die Interimsgestaltung der Kampstraße kosten, über die der Rat der Stadt am 10. November entscheiden soll. Die ersten Ausschreibungen und Vergabeverfahren sollen danach kurzfristig auf den Weg gebracht werden, kündigt die Verwaltung an.

Provisorien müssen jahrelang halten

Immerhin müssen die Provisorien lange halten. Im Abschnitt zwischen Freistuhl und Hansastraße ist die Zwischennutzung von 2022 bis 2027 vorgesehen. Hier soll die Lichtpromenade erst ab 2028 gebaut werden.

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Nach der Winterpause wird es nach Auskunft der Bauverwaltung zunächst mit den Arbeiten rund um den Reinoldipylon weitergehen, wo die Baustelle seit gut einem Jahr wegen aufgetretener Bauschäden ruht. Der nächste neue Bauabschnitt ist nach dem städtischen Zeitplan der Platz von Netanya im Jahr 2023.

2024 soll dann eine Baupause wegen der Fußball-Europameisterschaft eingelegt werden, die zwischen dem 14. Juni und 14. Juli mit sechs Spielen in Dortmund stattfindet. Davor und danach habe man nur wenig Abstand zur üblichen Weihnachtsruhe für die City-Baustelle, teilte die Bauverwaltung auf Anfrage mit. Man wolle die Zeit für „kleinere vor- oder nachlaufende Arbeiten zu den größeren Bauabschnitten“ nutzen.

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