
© Anne Schiebener
Masken-Hinweisschilder hängen in der Fußgängerzone – aber keiner sieht sie
Risikogebiet
Mehr als hundert Hinweisschilder zur Maskenpflicht hängen bereits in der Dortmunder Fußgängerzone. Wirklich bemerken tut sie jedoch kaum jemand. Die Dortmunder äußern Verbesserungswünsche.
Aufgrund steigender Corona-Zahlen wurde die Maskenpflicht in Dortmund ausgedehnt. Ein Mund-und-Nasen-Schutz ist seit Dienstag (13.10.) auch im Freien in der Fußgängerzone des Osten- und Westenhellwegs zu tragen.
Am Donnerstag (15.10.) überschritt die Stadt dann die wichtige Inzidenz-Grenze von 50. Bereits seit Freitag gilt die Pflicht auch auf der Brückstraße und in den Fußgängerzonen in den Stadtbezirken.
Hunderte Schilder hängen bereits
Am Freitagmorgen (16.10.) wurden deshalb gegen 8.30 Uhr circa 110 Schilder angebracht, die auf die Mundschutzpflicht hinweisen sollen. „Bis jetzt nur im Bereich Osten- und Westenhellweg. Die Brückstraße und Fußgängerzonen der Stadtbezirke folgen kommende Woche“, sagt Stadtsprecher Christian Schön.
Die Hinweisschilder, die etwa so groß sind wie ein normaler Schreibblock, zeigen das Piktogramm eines Gesichts mit Mundschutz. Darüber steht „Stop Corona“ in Großbuchstaben neben einer Faust, die das Virus wegboxt. Angebracht wurden die Schilder an Laternenmasten – ganz weit oben.

Etwa groß wie ein DINA4-Zettel und zwei Meter hoch hängen die Hinweisschilder in der City. © Anne Schiebener
Ein Großteil der Passanten trägt bereits einen Mundschutz in der City. Den Blick nach oben zu den Schilder hebt jedoch kaum jemand. Viele gucken nach vorne oder auf den Boden, werden dann abgelenkt von einem großen Werbeschild vor dem Ladenlokal. Im bunten Treiben des Westen- und Ostenhellweg gehen die Corona-Schilder fast unter.
Maskenpflicht wird wahrgenommen, Schilder dazu nicht
Ein Mann steht rauchend vor dem Zugang zum Westenhellweg. Die Frage, ob ihm die Hinweisschilder aufgefallen sind, verneint er. Auch darauf hingewiesen scheint er sie immer noch nicht zu entdecken.
„Wo?“, fragt er und kneift dabei angestrengt seine Augen zusammen. Als er das Schild sieht, zuckt er nur unbeeindruckt mit den Schultern und raucht weiter seine Zigarette.
Auch eine Mutter und Tochter, die gerade über den Platz vor der Reinoldikirche gehen, haben die Schilder nicht gesehen. „Dabei sind wir gerade schon einmal hier vorbeigelaufen“, sagt die Tochter zu ihrer Mutter. Die Mutter nimmt ihre durch die Maske beschlagene Brille ab und schaut hoch. „Wenn man schon Schilder macht, dann größer“, entgegnet sie.
Eine andere Dortmunderin hat am Morgen gesehen, wie die Hinweisschilder an den Laternenmasten angebracht wurden. „Vielleicht wäre etwas Tieferes aber besser, damit man es beim Laufen auch sieht“, sagt sie.
Regeln wie bei Wahl-Plakaten
Doch warum hängen die Schilder so hoch? Bereits vorhandene Stangen für die Anbringung der Schilder zu benutzen, sei laut Stadt am schnellsten und einfachsten. „Dann müssen aber auch Regeln beachtet werden“, sagt Christian Schön.
Das sind die gleichen Regeln, die auch für die Anbringung von Wahlwerbe-Plakaten gelten: Schilder hoch hängen, damit sie nicht einfach abgerissen werden können.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
