Mängel bei Vermieter Altro Mondo: Jetzt schaltet sich sogar die Landesregierung ein

Wohnen

Die Zustände in vielen Wohnungen des Vermieters Degag/Altro Mondo beschäftigen jetzt sogar die NRW-Regierung. In zehn Städten gab es nun Kontrollen.

Dortmund

17.09.2019, 12:42 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Ministerium von Ina Scharrenbach hat in zehn Städten Wohnhäuser kontrolliert.

Das Ministerium von Ina Scharrenbach hat in zehn Städten Wohnhäuser kontrolliert. © dpa

In ganz Nordrhein-Westfalen fand am Dienstag (17. September) eine Aktion zur Aufdeckung von sogenannten „wohnungswirtschaftlichen Missständen“ statt. Speziell hatten die Kontrolleure die Hauseigentümer Degag/Altro Mondo im Blick. Das berichtet das NRW-Bauministerium.

An der vom Ministerium initiierten Kontrollaktion beteiligten sich mit Dortmund, Castrop-Rauxel, Dorsten, Duisburg, Hagen, Herne, Kamen, Lemgo, Oerlinghausen und Wuppertal insgesamt zehn Kommunen.

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Ministerin Ina Scharrenbach sagte nach Angaben ihres Ministeriums: „Nach allen Darlegungen aus Kommunen, die Wohnungsbestände in ihrem Stadtgebiet der Degag/Altro Mondo haben, zeigt sich: Zahlungsrückstände für Wasser-, Abwasser-, Strom- und/oder Wärmeleistungen oder Maßnahmen zur Instandhaltung werden oftmals erst auf wiederholtes Tätigwerden von Behörden betrieben oder ausgeglichen.“

All das passiere auf dem Rücken von Mietern. „Solche Unternehmen belasten massiv das Vertrauensverhältnis zwischen Vermieter und Mieter und schädigen das Gesamtbild der Wohnungswirtschaft. Das wollen wir in Nordrhein-Westfalen nicht“, so die Ministerin.

Jede Menge verschiedene Probleme in den Häusern

Wiederholt waren Missstände in Wohnungen der Deutschen Grundbesitz AG (DEGAG), die von der Altro Mondo verwaltet werden, Gegenstand öffentlicher Berichterstattung.

Nahezu in allen betroffenen Städten gebe es vergleichbare Herausforderungen in den Wohnungen, so das Ministerium: Defekte Aufzugsanlagen, defekte Heizungsanlagen oder fehlende Warmwasserversorgung, Schimmelbefall und Abfallprobleme. Wegen nicht bezahlter Versorgungsrechnungen drohten den Mieterinnen und Mietern zudem Wasser- und Wärmesperren.

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Vor wenigen Wochen bekamen Mieter in Wickede Schreiben vom Energieversorger DEW21. Darin stand, Degag/Altro Mondo habe Zahlungsrückstände, der „Allgemeinstrom“ für Aufzüge und Licht im Treppenhaus sollte abgestellt werden. Ende August gab der Mieterverein dann Entwarnung: Altro Mondo habe alle Rückstände beglichen.

Das Amtsgericht hat einen Zwangsverwalter eingesetzt

Um einen Versorgungsstopp zu verhindern, hatte der Dortmunder Mieterverein mit DEW21 die Absprache getroffen, dass Mieter ihre entsprechenden Zahlungen nicht mehr an Altro Mondo, sondern direkt an DEW21 richten sollten.

Welche Maßnahmen der aktuellen Kontrolle folgen sollen, kann das Ministerium am Dienstag noch nicht mitteilen.

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