Luxushäuser suchen Bewohner Das sind drei der teuersten Einfamilienhäuser in Dortmund

Luxushäuser suchen Besitzer: 3 der teuersten verfügbaren Einfamilienhäuser
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Erstmals seit vielen Jahren sinken manche Eigenheim-Preise in Dortmund. Seit dem vergangenen Sommer schlägt sich die Ukraine-Krise auch in diesem Wirtschaftssektor nieder. Vor allem besonders teure Immobilien haben im vergangenen Jahr deutlich seltener die Besitzer gewechselt.

Der höchste Preis, der 2022 für ein Ein- oder Zweifamilienhaus in Dortmund bezahlt wurde, betrug den zuständigen Gutachtern zufolge mehr als 4 Millionen Euro. Das Haus befinde sich in der Gartenstadt, heißt es nur.

Doch was bekommt man aktuell in Dortmund für so einen Preis? Der Blick in die Online-Anzeigen zeigt, dass über die teuersten Angebote der Stadt oft wenige Informationen öffentlich gemacht werden. Dennoch - der Blick auf die Anzeigen für die teuersten (Stand: 27.3.) lässt ein bisschen in diesen Sektor schauen. Bitte, hier entlang:

1. Gartenstadt-Villa mit 10 Zimmern

Als „Rarität in bester Lage“ wird etwa eine Villa in der südlichen Gartenstadt angepriesen. Als Adresse ist der Westfalendamm (B1) angegeben, auf drei Etagen findet man zehn Zimmer auf 400 Quadratmetern Wohnfläche. Drei dieser Räume sind Badezimmer, „für den Fuhrpark“ gibt es drei Garagen auf dem insgesamt 1618 Quadratmeter großen Grundstück.

Die Anzeige für die Villa bei Immoscout
Die Anzeige für die Villa stammt von der Dortmunder Maklerfirma von Poll. © privat

3,9 Millionen Euro sind in diesem Fall als Kaufpreis angegeben. Immobilienscout 24 errechnet eine geschätzte Monatsrate von rund 17.800 Euro, die zu zahlen ist. Das gepflegte Luxusgebäude sei im Jahr 1929 gebaut worden, heißt es: „Das repräsentative Entree mit einem in Marmor gefassten Kamin lässt die Eleganz der Immobilie bereits erahnen.“

Blick in den Landoisweg in der Dortmunder Gartenstadt.
Die Gartenstadt bildet eine der gehobeneren Wohngegenden Dortmunds. © Dieter Menne (Archiv)

In der Anzeige ist die Rede von einer Bibliothek, einer Sauna und einer angebauten „Orangerie“, einem verglasten Wintergarten. Eine 57 Quadratmeter große Einliegerwohnung sei aktuell vermietet.

„Diese bietet sich langfristig aber hervorragend als Unterkunft für Familienangehörige oder Personal an“, so das Angebot. Anhängend wird extra aus dem Geldwäschegesetz zitiert, um Kriminelle abzuschrecken.

2. Anwesen am Westfalenpark

Etwas weniger konkret wird das Angebot für ein „traumhaftes Anwesen in direkter Nähe zum Westfalenpark“. In weniger als fünf Minuten erreiche man die Grünanlage zu Fuß, heißt es. Genau so lang brauche man mit dem Auto zum Phoenix-See.

Bei der Villa nahe des Westfalenparks setzt die Firma Koba Immobilien auf diskrete Vermarktung, wie die Immsocout-Anzeige zeigt.
Bei der Villa nahe dem Westfalenpark setzt die Firma Koba Immobilien auf diskrete Vermarktung, wie die Immsocout-Anzeige zeigt. © privat

Fotos werden mit Verweis auf „diskrete Vermarktung“ nicht veröffentlicht. Sieben Zimmer mit 303 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 1226-Quadratmeter-Grundstück sind für 2,79 Millionen Euro zu haben. Die Monatsrate wird auf knapp 12.800 Euro geschätzt.

Es handele sich um eine freistehende Villa aus dem Baujahr 1934. Eine Kernsanierung gab es 2004, drei Jahre später folgte ein Anbau mit Dreier-Garage und Wellnessbereich. Weitere Informationen würden auf Anfrage persönlich mitgeteilt.

3. Am Phoenixsee in der ersten Reihe

Für 1,975 Millionen Euro oder, bei solider Finanzierung und 395.000 Euro Eigenkapital geschätzt etwa 8.550 Euro Monatsrate, ist Platz drei der Liste zu haben: ein Haus am Phoenixsee „in der ersten Reihe“, wie in der Anzeige betont wird. 2016 fertiggestellt, werden hier sieben Zimmer auf 205 Quadratmetern Wohnfläche angeboten, das Grundstück misst 532 Quadratmeter.

Für knapp zwei Millionen kann man direkt am Phoenixsee wohnen.
Für knapp zwei Millionen kann man direkt am Phoenixsee wohnen. © privat

Die Makler im Auftrag der Postbank nennen es einen „architektonisch anspruchsvolle(n) Haustraum“ und werben mit „unterschiedlichen Beziehungen zum Wohnen am und mit dem See gelegen“ - unter anderem das „Bangkirai-Sonnendeck zum Chillen und Relaxen mit dem unverbaubaren Panorama-Seeblick“. Auch zwei weitere Zimmer verfügen über „eigene Sonnendecks“, im „Elternbereich“ gebe es ein „Homeoffice“.

Dass auch Luxusimmobilien ein schnellebiger Markt sein können, zeigt sich im Folgenden - denn das beschriebene Haus am Phoenixsee schob sich beim zweiten Luxushaus-Check unserer Redaktion am 29.3. auf den Bronze-Platz vor. Der Bronzemedaillen-Gewinner vom ersten Besuch am 27.3. war da nämlich bereits nicht mehr zu finden. Nämlich dieses Anwesen:

Vormals Platz 3: Landhaus in Holzen

Während sich die teuersten beiden Angebote im Umfeld der B1 befinden, liegt Beispiel Nummer drei vom Check am 27.3. etwas weiter außerhalb. „In wunderschöner, ruhiger und sonniger Lage“ geht es um ein „herrliches Landhaus“ im südlichen Vorort Holzen an der Grenze zu Schwerte.

„Es gibt neben der Infrastruktur für den täglichen Bedarf Schulen, Kindergärten, Ärzte und natürlich Sport- und Freizeitmöglichkeiten für jeden Geschmack“, so die Anzeige. Die genannte „sehr gute Verkehrsanbindung“ dürfte sich eher auf die Nähe zum Westhofener Autobahnkreuz als auf öffentliche Verkehrsmittel beziehen.

Sieben Zimmer gibt es auf 290 Quadratmetern Wohnfläche. Das gesamte Grundstück umfasst 2200 Quadratmeter - das zweigeschossige Haus mit dem großen Garten ist auf den Kopf für 2 Millionen Euro zu haben. Zur Finanzierung müsse man monatlich knapp 7900 Euro zahlen, heißt es bei Immowelt. Provisionsfrei sei das Anwesen zu haben.

Doch man muss relativ weit runterscrollen, um zu erkennen, dass dieses Haus offenbar noch gar nicht gebaut ist. „Sie können Grundriss, Raumaufteilung und Optik selbst mitgestalten“, so die Anzeige: „Baubeginn nach Wunsch, Fertigstellung nach wenigen Monaten.“

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