Klaus Berau (67) hat ein Windrad auf dem Dach Wie viel Strom spart man damit im Jahr?

Klaus Berau (67) aus Eving hat jetzt ein Windrad auf dem Dach
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Als einer der wohl Ersten in Dortmund schlägt der Evinger Klaus Berau (67) einen ungewöhnlichen Weg der Energiegewinnung ein. Er hat sich auf sein Hausdach ein kleines Windrad montieren lassen. Das liefere demnächst geschätzte 1000 Kilowattstunden Strom im Jahr (das bedeutet eine Ersparnis von etwa 290 Euro), was den Bedarf in Beraus Haus zu 25 bis 30 Prozent decke.

Durch einen NDR-Bericht sei er auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden, sagt er. Darin hieß es, dass ein solches Mini-Windrad ab einer Windgeschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde Strom erzeuge. Und Dortmund habe ein Jahresmittel in dieser Größenordnung. Er sehe das als gute Ergänzung zu seiner Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Von beiden Stromerzeugern zusammen erhoffe er sich eine Vollversorung für sein Haus - also, dass er keinen zusätzlichen Strom mehr ankaufen muss. Ein Windrad habe eben den Vorteil, dass es auch nachts und bei schlechtem Wetter Strom produziere.

Klaus Beraus frisch installiertes Windrad ist 1,50 Meter hoch und hat einen Durchmesser von ebenfalls 1,50 Metern. Die Rotoren bestehen aus leichtem Flugzeugaluminium. Der Erfinder, so hieß es im NDR-Bericht, habe lange getüftelt, um ein im Vergleich zu seinen großem Brüdern winziges Windrad effektiv zu gestalten.

3000 Euro habe ihn die Anlage gekostet, so Berau, die von der Firma Skywind Energy GmbH mit Sitz in Langenhagen bei Hannover vertrieben wird. Hinzu kommen die Installationskosten. Diese Rechnungen stehen noch aus.

So sieht Klaus Beraus Windrad aus der Nähe aus. Es unterstützt die Photovoltaikanlage im Vordergrund
So sieht Klaus Beraus Windrad aus der Nähe aus. Es unterstützt die Photovoltaikanlage im Vordergrund. © Andreas Schröter

Die Firma Skywind Energy selbst wirbt auf ihrer Website so für die Mini-Windräder: „Eine ganzheitliche Energieerzeugung für Sommer und Winter muss nicht kompliziert sein. Windkraft vom Dach funktioniert wie Photovoltaik am Balkon: Die Energie wird vor Ort erzeugt und sofort in das Hausnetz zum Verbrauch eingespeist. Selbstverständlich nach neuester VDE 4105:2018-11 zertifiziert. Dabei ist der SkyWind im Betrieb außerdem so leise, dass er dank der Prüfung des TÜV Nord gewöhnlich selbst in reinen Wohngebieten installiert werden kann.“

Kritische Töne zu solchen Mini-Anlagen kommen dagegen von der Verbraucherzentrale. Auf ihrer Website veröffentlicht die Organisation drei Thesen:

  • Mini-Windräder lohnen sich im Privathaushalt finanziell nicht.

  • Die erzeugte Strommenge von Mikro-Windanlagen ist (zu) klein.

  • Der Ertrag einer kleinen Windkraftanlage hängt extrem stark vom Aufstellort ab.

Klaus Berau, der sich schon lange für Themen rund um alternative Energieerzeugung und Klimaschutz interessiert, sieht seine Anlage als Test.

Neuland war die Installation auch für die Firmen Bedachungen Hengelage und Elektrotechnik Michael Koch-Mühling. Wichtig sei gewesen, die Anlage vollkommen senkrecht zu installieren, um jedwede Vibration im Haus zu vermeiden.

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